Social Media
Panne bei Instagram: Feeds sind plötzlich mit Gewaltvideos geflutet - das steckt dahinter
27.02.2025, 16:56 Uhr
Wer viele Beauty-Videos anschaut, liket und teilt, sieht noch mehr Beauty-Videos. Wer viele Rezepte-Videos anschaut, liket und teilt, sieht noch mehr Rezepte-Videos. Und wer viele Fußball-Videos anschaut, liket und teilt, sieht noch mehr Fußball-Videos. So funktioniert der Instagram-Algorithmus normalerweise. Normalerweise werden den Fans von Beauty-, Rezept- und Fußball-Reels auch kaum "sensible Inhalte" angezeigt. Am Mittwoch war das anders.
Zahlreiche User wunderten sich über ungewöhnliche Videoempfehlungen auf Instagram. Plötzlich wurden auffällig viele Gewaltvideos angezeigt, die Reel-Feeds regelrecht mit Aufnahmen von blutenden Wunden, Leichen, Schlägereien oder pornografischen Inhalten geflutet. Auf der Plattform "X" berichten zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer von einem ungewöhnlich gewaltlastigen Feed, der von Warnhinweisen geprägt war.
Instagram markiert solche Inhalte als "sensible Inhalte". Laut der Plattformrichtlinien im Abschnitt "Gewaltdarstellende und drastische Inhalte" sind Aufnahmen von verkohlten Leichen, Verstümmelungen und Eingeweiden verboten. Die einzige Ausnahme besteht, wenn derartige Impressionen in einem medizinischen Kontext verbreitet werden. Bilder, welche "brutale Handlungen" zeigen, sind indes zugelassen, werden aber nur mit einem entsprechenden Warnhinweis verbreitet. Dazu zählen Aufnahmen von gewalttätigen Übergriffen oder grausamen Verletzungen – eben jene Videos, die am 26. Februar 2025 ungewöhnlich häufig ausgespielt wurden.
Dass solche Inhalte am Mittwoch außergewöhnlich stark an User, deren Algorithmus sonst Beauty-, Hunde- oder Koch-Inhalte ausspuckt, ausgespielt wurde, räumt Meta als Fehler ein. "Wir haben einen Fehler behoben, der dazu führte, dass einige Nutzer Inhalte in ihrem Instagram Reels-Feed sahen, die nicht hätten empfohlen werden dürfen", wird ein Meta-Sprecher vom Nachrichtensender "CNBC" zitiert. Das Unternehmen bitte um Entschuldigung.
Normalerweise sollen insbesondere junge User von derartigen verstörenden Bildern geschützt werden. Dabei handelt es sich nicht nur um eine rein menschenfreundliche, schützende Intention: Für das Geschäftsmodell von Instagram ist ein werbefreundliches Umfeld schlichtweg elementar – und dieses steht eben in direktem Kontrast zu einer For-You-Page, auf welcher Nutzern gewalttätige Inhalte vorgeschlagen werden.
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