Ideale Bedingungen zur Vermehrung

Parasiten-Plage in beliebtem Urlaubsland der Deutschen - "Hört nicht auf zu jucken"

Alina Boger

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6.9.2024, 16:20 Uhr
In einem beliebten Urlaubsland leiden derzeit einige Urlauber und Einheimische an Grasmilben. (Symbolbild)

© dpa In einem beliebten Urlaubsland leiden derzeit einige Urlauber und Einheimische an Grasmilben. (Symbolbild)

In Kroatien ist es derzeit schon fast ungewöhnlich warm und trocken. Was für viele Späturlauber eigentlich ein perfektes Szenario sein könnte, entwickelt sich in eine völlig andere Richtung. Die Wetterbedingungen sind nämlich ideal für die Vermehrung von Grasmilben. Und mit Vermehrung ist die Parasiten auch tatsächlich beschäftigt. Schon seit Anfang August erhielt das öffentliche Gesundheitsinstitut in Istrien erste Meldungen über einen Milbenbefall, wie das kroatische Nachrichtenportal "istra24" berichtete.

Zunächst kamen die Meldungen von der Küste von Fažana aus. Ende August häuften sich aber auch Anrufe aus dem Küstengebiet von Šišan, Premantura und der Insel Fratarski.

Gesundheitsinstitut nennt typische Symptome bei Milbenbissen

Die Larven der Milden müssten sich im Entwicklungsstadium an einen Warmblüter oder einen Menschen hängen, um sich weiterentwickeln zu können, heißt es im Artikel des kroatischen Nachrichtenportals. Die Milben würden sich nach dem Einnisten von abgestorbenen Hautzellen ernähren. Dabei setzte der Parasit Enzyme frei, auf die empfindliche Menschen allergisch reagieren könnten, erklärte Dr. Nediljko Landeka, Mitarbeiter der Abteilung für Schädlingsbekämpfung des Instituts für öffentliche Gesundheit in Istrien.

Die Nahrungsaufnahme der Milbe fängt laut den Experten meist nachts an, wenn der Mensch, zur Ruhe kommt. Betroffen hätten dann oft da Gefühl, etwas würde sie beißen. Wenn sich die Larve vollgefressen hat, soll sie nach mehreren Stunden selbst abfallen. Kommt es aber zu einer allergischen Reaktion, kann der Juckreiz bis zu Wochen dauern.

"Die Bisse sahen aus wie ein Pickel, wie wenn eine Wespe sticht, und dann bleibt er. (...) Sie sind aufgetaucht und es hört nicht auf zu jucken", sagt erklärte eine betroffene Urlauberin aus Belgrad gegenüber dem Nachrichtenportal "danas.hr".

So kann man sich vor Milbenbefall in Kroatien schützen

Auch wenn die Vorstellung, dass ein Parasit sich von der eigenen abgestorbenen Haut ernährt und Juckreiz hervorruft, unangenehm ist, bestehe laut der Hautärztin Bernarda Mišanović Marković keine Gefahr. "Milben übertragen keine Infektionskrankheiten", nur stellenweise kann die Reaktion stark sein, lebensbedrohlich seien die Bisse aber nicht.

Menschen, die generell empfindlicher auf Insekten reagieren, können mehrere Sicherheitsmaßnahmen treffen, um Milbenbisse zu vermeiden. Zum einen sollten trockene Grasflächen vermieden werden, falls das aber nicht möglich ist, sollte für geschlossene Schuhe gesorgt werden und zusätzlich Insektenschutz verwendet werden. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man mit warmem Wasser duschen und die Haut nach dem Abwaschen etwas stärker mit dem Handtuch reiben. So könnten schon eingefangene Milben abfallen. Auch die Kleidung sollte im heißen Wasser gewaschen werden, mindestens 60 Grad seien laut Experten ratsam.

Wer schon Bekanntschaft mit den Parasiten machen durfte, sollte die Haut nicht weiteren Reizen aussetzten und möglichst direkte Sonneneinstrahlung vermeiden.