Pflegerin fälschte ihren Impfpass: Drei Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim

Hildesheim - Sie fälschte ihren Impfpass und kam weiter zur Arbeit, obwohl ihr Ehemann mit Corona infiziert war. Nachdem es in dem Altenheim, in dem sie als Pflegerin tätig war, einen Corona-Ausbruch gab, drohen einer 44-Jährigen nun schwere Konsequenzen.

Die Pflegekraft war nach Angaben der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung als Impfgegnerin bekannt. Sie soll daher ihren eigenen Impfnachweis gefälscht haben, vermutlich um auch ohne ständige Tests weiter arbeiten zu können.

Als Kontaktperson weiter zur Arbeit

Im November infizierte sich dann ihr Ehemann mit Covid-19. Trotz des engen Kontakts mit ihm erschien sie weiter zur Arbeit im Vitanas-Pflegeheim in Hildesheim. Sie verwies dabei auf ihre vermeintliche doppelte Impfung - damit war sie im Gegensatz zu Ungeimpften von der Quarantäne als enge Kontaktperson befreit. Ende des Monats erkrankte sie dann selbst mit Symptomen an Corona.

Noch während sie zuhause isoliert war, fielen ihrem Arbeitgeber schließlich Ungereimtheiten in den angegebenen Gesundheitsdaten auf. So kam die Fälschung des Impfpasses ans Licht. Die Heimleitung kündigte der Pflegerin daraufhin fristlos und erstattete zudem Anzeige.

Drei Corona-Tote im Heim

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Frau aber wohl die Infektion bereits in das Pflegeheim hineingetragen. Binnen einiger Tage wurden schließlich elf Corona-Fälle unter den Bewohnern und fünf in der Belegschaft bekannt. Drei der Infizierten starben.

Die 44-Jährige zeigte sich schließlich selbst wegen der Impfpass-Fälschung an, bestritt aber gleichzeitig, für die Infektionen an ihrem Arbeitsplatz verantwortlich zu sein. Die Behörden ermitteln nun aber wegen Körperverletzung und Totschlags.

Franken

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Von Ulrike Löw

"Mit den Infektionen will die Frau nichts zu tun haben. Wir treffen sämtliche Maßnahmen, die dazu geeignet sind, um die Vorwürfe aufzuklären", erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Christina Wotschke, gegenüber der dpa. Man ermittle in alle Richtungen. Bislang gebe es aber keine weiteren Verdächtigen. Die Verantwortlichen in der Heimleitung hätten nach ersten Erkenntnissen keine Fehler gemacht.