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Phänomenal digital? Umfrage zeigt, was Deutsche im Restaurant hassen

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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4.9.2024, 18:11 Uhr
Ein QR-Code-Menü: 30,64 % der Befragten in Deutschland hassen sie.

© via www.imago-images.de/imago images/UIG Ein QR-Code-Menü: 30,64 % der Befragten in Deutschland hassen sie.

Mindestens seit der Pandemie haben digitale Prozesse eigentlich in allen gastronomischen Angeboten ihren Platz gefunden: Während Funktionen wie die LUCA-App wegfallen, überdauern Konzepte wie digitale Menükarten den Wiedereinzug des normalen Alltags. Aber wie beliebt sind diese neuen Entwicklungen und Trends in Deutschland? Die Kassensystem- und Zahlungsplattform "Lightspeed" hat in einer Umfrage die Präferenzen untersucht.

Online-Reservierungen

Viele Restaurants bieten Kundinnen und Kunden an, dass sie ihre Reservierungen auch online tätigen können. Auf eigener Website oder mittels Drittanbieter können Gäste dann zu jeder Uhrzeit einfach den gewünschten Tag und die gewünschte Uhrzeit für ihre Reservierung auswählen. In Deutschland benutzt aktuell nicht jeder diese Möglichkeit: 5,69 % der Befragten gaben an, immer online zu reservieren. 24,75 % tun dies oft und 43,41 % manchmal. Nur 26,15 % der Gäste reservieren nie online. Wie die Plattform mitteilt, nutzen damit über 70 % der Befragten in Deutschland online ein Tool: "Für Gastronomen in Deutschland bedeutet dies, dass ein benutzerfreundliches und zuverlässiges Online-Reservierungssystem unerlässlich ist. Restaurants, die diesen Service nicht anbieten, könnten potenzielle Gäste verlieren, die Flexibilität und Bequemlichkeit schätzen".

Zahlungsmethoden

Bei den Zahlungsmethoden bleibt weiterhin das Bargeld auf Platz 1. Bundesweit zahlen Gäste in Restaurants am liebsten bar: Konkret bevorzugen 48,9 % Scheine und Münzen über Plastik. Der Anteil sei außergewöhnlich hoch, erklärt Lightspeed. Im Vergleich bevorzugen nur gut 12,28 % der Befragten in England und 11,9 % in Frankreich es bar zu zahlen. Während in anderen Ländern die kontaktlose Bezahlung zunehmend beliebter wird, bevorzugen nur 7,29 % in Deutschland diese Methode. Laut Portal kann der niedrige Zustimmungswert auf eine "tief verwurzelte Kultur des Bargeldgebrauchs und Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit" zurückgeführt werden. Gastronomen wird daher empfohlen, weiterhin Bargeld zu akzeptieren.

QR-Code-Menüs

Statt einer Karte klebt ein kleiner QR-Code auf dem Tisch oder ist auf einem Kärtchen zu sehen: Immer mehr Restaurants bieten keine Speisekarten aus Papier mehr an. Stattdessen soll das gastronomische Angebot vom Handy des Gastes aus einsehbar sein. Obwohl das QR-Code-Menü vermehrt vorkommt, bleibt die Freude dafür aus. Laut Umfrage bevorzugen nur 14,27 % die digitale Karte. Im Umkehrschluss wollen 85,73 % der Gäste in der Freizeitgastronomie lieber eine physische Speisekarte sehen. In der "gehobenen Gastronomie" wird die Präferenz noch deutlicher: Hier stehen 90,42 % gegenüber 9,58 % der Gäste, die ein QR-Code-Menü bevorzugen.

Während fast die Hälfte der Befragten eine digitale Karte dann nutzt (43,51 %), fragen 35,13 % der Befragten nach einer physischen Speisekarte. 6,29 % gaben an, dass sie ein Restaurant verlassen würden, wenn es nur ein QR-Code-Menü gibt. Die Abneigung ist deutlich und gut ein Drittel gab sogar an, dass sie die digitalen Menüs "hassen" würde. Dahingegen lieben etwa 10 % der Befragten die Menüs und weitere 16,47 % finden sie bequemer. 24,45 % betrachten sie als hygienischer. 12,18 % fühlen sich laut Umfrage nicht technisch versiert genug, um QR-Code-Menüs zu nutzen. "Diese vielfältigen Meinungen zeigen, dass zwar die Vorteile von QR-Code-Menüs erkannt werden, aber noch keinen Einzug in den täglichen Gebrauch genommen haben."

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