Günstige Witterung

Pilze wohin das Auge reicht: Die besten Tipps für eine erfolgreiche Schwammerl-Suche

Antonia Plamann

nordbayern-Redaktion

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9.10.2024, 13:12 Uhr
In Bayern gibt es in diesem Jahr eine gute und vielfältige Pilzsaison. (Symbolbild)

© Reiner Ehlers/Leserfoto In Bayern gibt es in diesem Jahr eine gute und vielfältige Pilzsaison. (Symbolbild)

Bayern darf sich heuer auf eine gute und vielfältige Pilzsaison freuen. Mit der aktuellen Witterung mit viel Niederschlag und milden bis kühlen Temperaturen starte gerade die Hauptsaison der Pilze, sagt Daniel Branghofer, Pilzsachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Die könne sich bis Ende November ziehen, wenn die Witterung weiter günstig sei.

Tipps für die Schwammerlsuche

Pilzführer oder erfahrenen Sammler mitnehmen

Gerade Sammler-Neulinge sollten einen erfahrenen Pilz-Sammler mitnehmen. Da es unzählige Schwammerlsorten gibt und zahlreiche davon sehr gefährlich, sollte man genau wissen, welche Pilze man mit nach Hause nimmt. Auch ein Pilzführer kann bei der Bestimmung der Schwammerl helfen. Doch auch hier gilt höchste Vorsicht. Der Sammler sollte ausschließlich Sorten mitnehmen, die er zu 100 Prozent bestimmen kann.

Vor sogenannten Pilz-Erkennungsapps warnt der "BR". Diese haben nämlich nicht nur gute Seiten. Der Pilzsachverständige Walter Pesak macht unter anderem auf dieses Problem aufmerksam: "Es kommt darauf an, ob ich den Pilz am Vormittag oder Nachmittag fotografiere, ob es geregnet hat oder die Sonne scheint." Die App erkennt aufgrund der unterschiedlichen Tageszeiten oftmals den Unterschied er einzelnen Pilze nicht und kann nicht unterschieden, ob diese giftig oder ungefährlich sind.

Bei Fragen oder Unsicherheiten stehen verbreitet Pilzsachverständige zur Verfügung, wie Branghofer betont. Viele Expertinnen und Experten bieten ausführliche Korbkontrollen, Beratungen oder auch geführte Exkursionen an. Der nächste Ansprechpartner ist schnell und einfach auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zu finden.

Die richtige Technik beim Ernten

Wichtig ist außerdem, dass die Schwammerl aus der Erde gedreht und nicht gerupft werden. Überdies sollte das entstandene Loch wieder zugedrückt werden, damit das Geflecht nicht austrocknet. Man sollte zudem nur Pilze sammeln, die man sicher als essbar identifizieren kann und die in gutem Zustand sind, sagt Branghofer. Um sie richtig zu bestimmen, sollte der ganze Pilz aus dem Boden geholt werden, da wichtige Merkmale oft am unteren Teil des Stiels zu erkennen seien. "Bei Steinpilzen etwa wird oft die Hälfte des keuligen Stiels ‚verschenkt‘, wenn man diesen über dem Waldboden abschneidet."

Passende Verpackung

Gesammelte Schwammerl sollten luftig gelagert werden. Die Pilze sollten also nicht in einem Plastikbeutel aufbewahrt werden, da sie darin matschig werden und schnell schimmeln. Zudem sollte man die Schwammerl noch vor Ort mit einer kleinen Bürste von Erde oder Dreck grob befreien.

Vorsicht bei Frost

Wer Pilze zum Verzehr sammelt, sollte bei niedrigen Temperaturen jedoch aufpassen, da "die Pilze durch Frost und anschließendes Wiederauftauen nicht immer sicht- und riechbaren Schaden nehmen", warnt Branghofer. Im schlimmsten Fall könne dies zu einer Lebensmittelvergiftung führen. Ausgenommen hiervon seien Arten wie Austernseitling, Samtfußrübling und Judasohr, denen Frost nichts anhaben könne. Zu beachten sei außerdem, dass pro Tag und Person maximal ein Kilogramm Pilze gesammelt werden dürfe.

Fast alle Pilze wirken roh toxisch

Momentan seien unter anderem die begehrten Fichtensteinpilze, Parasole oder Flockenstielige Hexenröhrlinge besonders verbreitet, so Branghofer weiter. Da Pilze schnell verderben, sollten sie in einem luftigen Korb gesammelt und am gleichen Tag zubereitet werden. Da fast alle Pilzarten roh toxisch wirken, müssen sie immer gut durchgegart werden.