Plötzlich gestorben: Drittes totes Delfinbaby in Duisburg

Tobi Lang

nordbayern.de

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18.9.2017, 16:05 Uhr
Überraschend und plötzlich starb im Duisburger Zoo ein Delfinbaby.(Symbolbild)

© dpa Überraschend und plötzlich starb im Duisburger Zoo ein Delfinbaby.(Symbolbild)

Es begann mit Krämpfen, wenig später war es tot: Bereits am Samstag vergangene Woche starb ein Delfinbaby im Duisburger Zoo. Wie derwesten.de berichtet, seien alle Untersuchungen von Baby und Mutter bis dahin völlig unauffällig verlaufen. Der Überlebenskampf des Tieres, das nur neun Tage alt wurde, habe nur wenige Minuten gedauert.

Selbst in freier Wildbahn weisen Delfine eine relativ hohe Jungtiersterblichkeit auf. Warum, konnte auch die Wissenschaft noch nicht vollends aufklären. Auch der Nürnberger Tiergarten, der mit Duisburg die zwei letzten Delfinarien in Deutschland betreibt, hat diese Erfahrung gemacht.

Auch im Nürnberger Tiergarten starben in den vergangenen Jahren gleich mehrere Jungtiere unmittelbar nach der Geburt. Erst "Nami", die 2014 auf die Welt kam, überlebte. Sie ist die erste gelungene Aufzucht seit 1998. 

Tierschützer: "Delfinarien nicht zeitgemäß"

Der Duisburger Zoo blickt auf eine erschreckende Serie an toten Jungtieren zurück. Innerhalb von zwei Jahren starben drei Delfinkälber. Im belgischen Lüttich soll das tote Tier jetzt obduziert werden, der Duisburger Zoo erhofft sich genauere Erkenntnisse über die Todesursache.

Für Tierschützer ist klar: "Der aktuelle traurige Fall zeigt leider erneut, dass die Zucht in Gefangenschaft nicht nachhaltig ist", sagt etwa Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes. Der "enorme Bewegungsdrang, ihr Jagdverhalten und ihr komplexes Sozialverhalten", all das seien Gründe gegen die Haltung in Delfinarien. "Dass Delfinarien nicht mehr zeitgemäß sind, sollte auch der Zoo Duisburg langsam erkennen", so Tünte.

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