Polizei jagt Böller-Schmuggler

29.12.2011, 07:00 Uhr
Polizei jagt Böller-Schmuggler

© dpa

Der Schmuggel von Silvesterböllern greift kurz vor dem Jahreswechsel um sich. In Brandenburg gingen Fahndern mehrere Männer ins Netz, die mit illegalen Knallkörpern aus Polen unterwegs waren. Im Elsass sollen zusätzliche Kontrollen verhindern, dass Franzosen im benachbarten Deutschland gekaufte Böller und Raketen einschmuggeln.

In Simmersdorf entdeckten Fahnder in einem Auto aus Paderborn knapp 3000 Feuerwerkskörper, wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte. Die Knaller lagen auf der Rückbank, nur verpackt in zwei Mülltüten. Die gefährliche Fracht, der die vorgeschriebene Kennzeichnung fehlte, musste noch an Ort und Stelle kontrolliert gezündet werden.

In Müllrose hielten die Fahnder am Dienstag einen 37-Jährigen an, der mit 745 illegalen Knallkörpern im Auto unterwegs war. Sie waren unter den beiden Vordersitzen und im Kofferraum versteckt. Im Bahnhof von Frankfurt (Oder) fanden Bundespolizisten in den Rücksäcken von zwei 22-Jährigen 253 sogenannte Polenböller. Die Schmuggler erwartet ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

Unterdessen verschärft die französische Polizei im Kampf gegen die illegale Einfuhr von Feuerwerkskörpern aus Deutschland ihre Kontrollen. Im Elsass würden rund 20 Polizisten die Grenzübergänge überwachen, wie der Radiosender France Bleu am Mittwoch berichtete. Die meisten Feuerwerkskörper dürfen in Frankreich nur von professionellen Pyrotechnikern abgebrannt werden. Mit den strengen Regeln sollen Unfälle, aber auch Attacken von gewaltbereiten Jugendlichen auf Sicherheitskräfte verhindert werden. Bei Kontrollen im Dezember 2010 wurden nach Angaben der Polizei im Département Bas-Rhin 1347 Kilogramm illegale Feuerwerkskörper beschlagnahmt.

Tschechien will vor Silvester ebenfalls verschärft gegen den Verkauf illegaler und gefährlicher Feuerwerkskörper vorgehen. Bei Kontrollen im Grenzgebiet zu Bayern, Sachsen und Österreich seien Inspekteure in den vergangenen Tagen an 16 von 131 überprüften Verkaufsstellen auf verbotene Böller oder andere Mängel gestoßen. Das teilte das Handelsministerium in Prag mit.

Auch die deutschen Behörden haben ihre Kontrollen verschärft. Das Polizeipräsidium Oberfranken warnte davor, das Sicherheitsrisiko der Osteuropa-Böller zu unterschätzen. „Nicht selten kommt es beim Abfeuern dieser Kracher zu erheblichen Verletzungen“, teilte die bayerische Polizei mit. Schwarzpulver und Zünder würden bei Produkten aus Osteuropa häufig gegen deutsche Bestimmungen verstoßen.
 

Keine Kommentare