Gefährliche Hundeleckerlis

Rückruf-Aktion für Kauknochen: Mysteriöses "Werwolf-Syndrom" bei Hunden

Benedikt Dirrigl

SEO-Redakteur

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20.1.2025, 09:37 Uhr
Übermäßiges Jaulen und Bellen kann auf das Werwolf-Syndrom bei Hunden hindeuten.

© IMAGO / Winfried Rothermel Übermäßiges Jaulen und Bellen kann auf das Werwolf-Syndrom bei Hunden hindeuten.

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Die neurologischen Störungen äußern sich zunächst durch lautes und dauerhaftes Bellen und Jaulen der Hunde, außerdem zeigen die Vierbeiner plötzliche Panikattacken und unkontrollierte Bewegungen. So kam das Phänomen zum Namen "Werwolf-Syndrom". Im weiteren Verlauf kam es teilweise zu epileptischen Anfällen.

Ganz sicher ist es zwar noch nicht, höchstwahrscheinlich liegt den Störungen aber eine Vergiftung zu Grunde. An der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der Ludwig-Maximilian-Universität in München findet gerade eine Studie statt, in der die Forschenden versuchen, den Grund näher einzugrenzen.

Gleichzeitig gingen in einigen europäischen Ländern bereits Produktrückrufe raus, in Deutschland gibt es eine Rückruf-Aktion für Kau-Produkte der Marke Barkoo, die größtenteils über die Online-Händler Zooplus.de und Bitiba.de vertrieben wurden.

  • Barkoo Kauknochen, geknotet natur 11cm, MHD 07.2027, 1148592

  • Barkoo Kaustange Käse natur 29 cm, MHD 04.2027, 1148655

  • Barkoo Kauknochen geknotet 24cm, MHD 05.2027, 1148657

  • Barkoo Kauknochen geknotet mit Spirulina 12cm, MHD 06.2027, 1148654

Im europäischen Ausland, allen voran Dänemark, wurden Kauprodukte des Herstellers Chrisco zurückgerufen.

Auch wenn die epileptischen Anfälle, die im späteren Verlauf der Krankheit auftreten können, einige starke gesundheitliche Einschränkung bedeuten, verläuft das "Werwolf-Syndrom" nicht tödlich. Anfangs wurden allerdings einige Hunde in Europa eingeschläfert, wenn die Symptome besonders stark waren, da noch nichts weiter über die Gründe und den Verlauf bekannt war.

Um bei der weiteren Aufklärung zu helfen, können betroffene Halter an der Vergleichstudie der Forschenden in Hannover und München teilnehmen. Die Daten werden unter

https://ibei.tiho-hannover.de/survey/epunver erhoben.

Der Begriff "Werwolf-Syndrom" ist im Zusammenhang mit Hunden gänzlich umgangsprachlich und wird in der Tiermedizin nicht verwendet. Eigentlich stammt der Begriff aus der Humanmedizin und wird bei Menschen verwendet, die über eine ungewöhnlich starke Körperbehaarung verfügen, auch an unüblichen Stellen wie dem Gesicht.

Im Zusammenhang mit den neurologischen Störungen bei Hunden kam der Begriff ins Gespräch, da die betroffenen Vierbeiner laut der Halterinnen und Halter oft laut heulen, genauso wie ein Wolf.

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