So funktionieren Rückrufe

Geld zurück oder Ersatz? Produktrückruf - das müssen Sie unbedingt wissen, das ist jetzt zu tun

Johannes Gehrling

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25.12.2024, 05:00 Uhr
Bei einem Produktrückruf besteht die Möglichkeit, das bezahlte Geld zurückzubekommen (Symbolbild).

© Hendrik Schmidt/dpa Bei einem Produktrückruf besteht die Möglichkeit, das bezahlte Geld zurückzubekommen (Symbolbild).

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Sie sind von einem Produktrückruf betroffen? Dann heißt es jetzt: schnell sein und wissen, was Sie tun müssen. Hersteller haften im Falle von Schäden und Verbraucher haben ein Recht auf ein einwandfreies Produkt - egal ob es um Lebensmittel, Tierfutter, Autos, Elektronik, Spielzeug, Medikamente oder etwas anderes geht. Wie funktionieren Rückrufe? Das erfahren Sie hier.

Ein Produkt zurückzurufen ist das letzte Mittel für Hersteller, dennoch kommt es recht häufig vor. Die Gründe für einen Rückruf sind zahlreich, meist geht es um Produktionsfehler oder Sicherheitsrisiken beziehungsweise Risiken für die Gesundheit. Bei Lebensmitteln liegt die Ursache beispielsweise oft bei Kontaminierungen oder falschen Allergenangaben. Auch Autos sind recht häufig von Rückrufen betroffen - aber aus ganz anderen Gründen.

Bei Fahrzeugen verursachen nämlich meistens mangelhafte Sicherheitskomponenten oder Softwareprobleme Rückrufe. Auch Elektronikgeräte wie Smartphones werden regelmäßig zurückgerufen. Oft liegt das an Brandgefahr, etwa durch fehlerhafte Akkus. Doch es gibt noch weitere häufig betroffene Produktkategorien.

Spielzeuge für Kinder können etwa wegen verschluckbarer Kleinteile oder gefährlicher Stoffe zurückgerufen werden. Ruft ein Hersteller ein Medikament zurück, liegt das etwa an einer falschen Dosierung oder Wirksamkeit. Egal, welches Produkt von einem Rückruf betroffen ist, stellt sich jetzt eine wichtige Frage: Was ist zu tun?

Zunächst sollten Sie genau überprüfen, ob Sie wirklich betroffen sind. Oft werden Lebensmittel zurückgerufen, hier können sie neben Marke und Produktname etwa das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) oder die Chargennummer checken. Generell sind vor allem solche Seriennummern ein einfacher Weg, zu überprüfen, ob Sie von einem Produktrückruf betroffen sind. Das haben Sie gemacht und Sie sind betroffen? Dann sind jetzt weitere Schritte notwendig.

Informieren Sie sich zur Rückgabe. Überprüfen Sie, wer das betroffene Produkt umtauscht und wo Sie das tun können. Benötigen Sie den Kassenzettel? Meistens ist das vor allem bei Lebensmitteln nicht notwendig, hier sind die Hersteller fast immer kulant. Manchmal ist es aber auch anders, überprüfen Sie daher unbedingt den Produktrückruf genau. Wenn alles stimmt, dann gibt's den Kaufpreis zurück - oder? Nun, nicht unbedingt.

Verbraucherinnen und Verbraucher haben zwar das Recht auf ein einwandfreies Produkt. Es besteht aber kein automatischer Anspruch auf Erstattung des Kaufpreises. Ob es Geld zurück gibt oder nicht, liegt also im Ermessen des Herstellers. Der kommt seiner Verpflichtung möglicherweise durch Reparatur oder einem einwandfreien Ersatzprodukt nach. Auch diese Information erhalten Sie, wenn Sie den Rückruf genau überprüfen. Aber wo macht man das eigentlich?

Über Produktrückrufe können Sie sich zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen, auf Herstellerwebsites oder auf den Websites der Händler, zum Beispiel Supermärkten informieren. Wenn Sie von einem Produktrückruf betroffen sein könnten, reagieren Sie schnell und beachten Sie mögliche Fristen. Vor allem bei Lebensmitteln gilt: Auf keinen Fall mehr konsumieren! Und wenn der Verdacht auf gesundheitliche Schäden durch den Verzehr besteht, wenden Sie sich gegebenenfalls an einen Arzt.

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