Hassnachrichten und Drohungen

Rammstein-Konzerte verbieten: Berlinerin startete Petition und hat nun Ärger mit Lindemanns Anwälten

Johanna Michel

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

23.7.2023, 13:38 Uhr
Durch eine Petition wollte eine Berlinerin die Konzerte der Band Rammstein in Berlin verhindern. Jetzt liegt ihr eine Unterlassungserklärung vor. 

© Malte Krudewig/dpa Durch eine Petition wollte eine Berlinerin die Konzerte der Band Rammstein in Berlin verhindern. Jetzt liegt ihr eine Unterlassungserklärung vor. 

Mit einer Petition wollte Britta Häfemeier erreichen, dass die Konzerte der gerade so umstrittenen Band Rammstein in Berlin abgesagt werden - jetzt hat sie mit den Anwälten des Frontsängers Till Lindemann, gegen den mehrere Vorwürfe vorliegen, zu kämpfen. Gegen Häfemeier, die die Petition gestartet hatte, beziehungsweise bei der Petitions-Plattform Campact kam laut dem "Stern" ein Schreiben an. Laut dem Schreiben der Anwälte, das auch dem "mdr" vorliegt, "habe es keinen Missbrauch gegeben, etwaige sexuelle Handlungen seien im Einverständnis beider Parteien erfolgt."

Zwar bestätigt die Plattform den Eingang des Schreibens, unterschrieben werden soll sie laut Geschäftsführer Felix Kolb aber nicht, wie er gegenüber dem "mdr" sagte. "Wir stehen hinter der Initiatorin der Petition und unterstützen ihre Forderungen. Wir halten es für unsere Pflicht, die mutigen Menschen zu unterstützen, die sich zu den Vorfällen bei Rammstein-Konzerten öffentlich geäußert haben und Konsequenzen fordern", erklärte er.

Schon Ende Juni startete die 34-Jährige die Petition auf der Plattform Campact e.V., die vor allem an die Berliner Innensenatorin, den Kultursenator und den Geschäftsführer des Olympiastadions gerichtet war. Eben die Personen, die dafür hätten sorgen können, die drei Konzerte in Deutschlands Hauptstadt zu canceln.

Konzerte haben stattgefunden

"Die zuständigen Senator*innen Spranger und Chialo müssen jetzt handeln. [...] Berlin darf nicht zum Ort für sexuellen Missbrauch werden! Wir feiern keine Täter!" hieß es im Text der Petition, deren Appell inzwischen natürlich zu spät steht. Denn: Die Konzerte in Berlin haben stattgefunden - und in den Medien bereits für Schlagzeilen gesorgt, nachdem Lindemann mit umgedichteten Zeilen provoziert hatte.

Die Motivation hinter der Petition: Die Vorwürfe gegen Lindemann, bei denen es um die Aftershow-Partys, um K.o.-Tropfen und nicht immer einvernehmlichen Sex geht. Der Frontsänger selbst bestreitet die Vorwürfe.

Neben dem Schreiben und der Unterlassungserklärung der Petition, habe die 34-Jährige Drohungen bezüglich ihrer Petition erhalten, die sie "nicht wiederholen will", sagte sie im Gespräch mit dem "stern". Sie selbst glaubt an die Vorwürfe der Frauen, die ihrer Meinung nach "nichts davon haben, sich mit Rammsteins Bandmitgliedern anzulegen", berichtet das Magazin. Außerdem finde sie es "ekelhaft [...], dass Lindemann die Texte bei den Berlin-Auftritten umgetextet hat. Und dass die Band ihn gewähren lässt."