Ratten im Kühlhaus: Auch Tönnies-Fleisch lagerte dort

Dissen - Bei der Kontrolle eines Kühlhauses in Dissen, Niedersachsen, sind Behörden auf eine sehr große Rattenpopulation gestoßen. Daraufhin wurde ein Fleischzerlegebetrieb geschlossen. Auch Fleisch von Tönnies ist betroffen.

nordbayern.de

8.8.2019, 15:39 Uhr

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Mehr als fünf Monate haben in einem Produktionsraum eines Kühlhauses in Dissen Ratten gelebt. Dies sei zum Beispiel durch Fellreste, Kotpillen und sogar Nestbau bewiesen.

Wie das Haller Kreisblatt berichtet, wurde das Kühlhaus der Nagel Transthermos GmbH vor allem von der Firma LVD Fleisch GmbH Dissen bewaltet, die dort in einem Teil des Raumes Fleisch zerlegt und behandelt hat. Die Lokalzeitung fragte genauer nach und so gab der Sprecher der Tönnies-Gruppe zu, dass das Kühlhaus "sporadisch in einem geringen Umfang für beispielsweise die Lagerung von Waren" benutzt worden sei.

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Die Ratten befanden sich anscheinend schon eine ganze Weile in den Räumlichkeiten. Wohl seit Mitte Januar hausten die Nager in Bereichen des Kühlhauses, dies sind die Erkenntnisse des Veterinärdienstes, wie das Haller Kreisblatt den Sprecher des Landkreises Osnabrück zitiert.

In einer Pressemitteilung vom 22.07.2020 teilte das Verwaltungsgericht Osnabrück mit: "Angesichts der vom Antragsgegner eingereichten Lichtbilder und der von der eingeschalteten Fachfirma für Schädlingsbekämpfung getroffenen Feststellungen bestehe keinerlei Zweifel daran, dass die Erzeugnisse, die ab dem Stichtag dort produziert worden seien, für den Verzehr ungeeignet seien. Es seien Kotpillen, Laufwege, Fellreste und Anzeichen für Nestbau der Ratten in einem Umfang gefunden worden, der auf eine sehr große Rattenpopulation hindeute."

Ratten "bevölkerten das gesamte Gebäude"

Der von Nagel Transthermos engagierte Dienstleister zur Bekämpfung von Schädlingen hat laut dem Haller Kreisblatt im Januar erste Hinweise auf Rattenkot gegeben. Die Routinekontrollen des Lebensmittelbetriebs im Juni sorgten dafür, dass der Veterinärdienst auf den Rattenbefall aufmerksam wurde. In der Pressemitteilung des Verwaltungsgerichts heißt es weiter: "Maßnahmen zu deren Bekämpfung hätten bisher keinen Erfolg gezeigt, die Ratten bevölkerten das gesamte Gebäude."

Das Unternehmen Tönnies soll am 12. Juni von dem Rattenbefall erfahren und die im Zugriff befindlichen Waren gesperrt haben. Ob verunreinigte Ware verkauft wurden, ist noch unklar.