Polizei ermittelt
Reichsfahne, SS-Symbole und Militärfahrzeug: Mehrfache Eklats am Vatertag - auch Kinder dabei?
10.5.2024, 11:36 UhrEs sind Szenen, die eigentlich kaum zu fassen sind. Abgespielt haben sie sich gleich mehrmals am Vatertag in Sachsen. Was war passiert? So hat die Dresdner Polizei ein Militärfahrzeug mit mehreren Personen gestoppt. Wie die Polizei zu dem Vorfall weiter erklärt, hätten die Menschen zuvor ausländerfeindliche Parolen gebrüllt und auch den Hitlergruß gezeigt.
Das Kennzeichen des Wagens habe „WH“ und die Zahl „88“ beinhaltet. „WH“ stand von 1935 bis 1945 für „Wehrmacht Heer“, die Zahl „88“ gilt unter Neonazis als Abkürzung für den Hitlergruß. „bild.de“ berichtete zuerst über den Vorfall. Gegenüber dem „Springer“-Verlag erklärte anschließend auch die frühere Grünen-Stadträtin Annalena Schmidt: „Ich war wirklich schockiert, so etwas mitten in der Stadt zu sehen“. Ein Video der Politikerin verbreitete sich auf der Plattform X (ehemals Twitter) dazu im Anschluss auch rasant.
Kein #Männertag in #Sachsen ohne #Nazis. Eine Gruppe aus 20-30 Personen (Männer, Frauen, Kinder) in Wehrmachts- und SS-Uniformen mit Militärfahrzeugen, teilweise SS-Runen und Hakenkreuze an der Uniform. Die Fotos entstanden ausgerechnet bei #Hoyerswerda, Landkreis #Bautzen. 😔1/2 pic.twitter.com/kNXM83G5nl
— hoywoj - @aushoywoj.bsky.social (@aushoywoj) May 9, 2024
Die Polizei stellte im Nachgang klar: Um ein „Wehrmachtsauto“, wie es die Lokalpolitikerin in ihrem Beitrag zuvor behauptete, handelte es sich jedoch nicht. Der Borgward B 2000 wurde erst in den 1950er-Jahren produziert – im Auftrag der Bundeswehr.
#Männertag in #Dresden: Bei der Abfahrt noch die Reichsfahne ausgepackt... @PolizeiSachsen hatte es auf dem Schirm und ist aus Seitenstraße heraus gefolgt. #DD0905 pic.twitter.com/QbTajsAuIM
— Annalena Schmidt (@Schmanle) May 9, 2024
Es soll aber auch an andere Stelle eine ebenfalls unfassbare Aktion gegeben haben – auch in Sachsen. So sei es im Landkreis Bautzen zu rechtsextremen Provokationen gekommen. Rund 30 Personen sollen bei Hoyerswerda angeblich in Uniformen der Wehrmacht und der Schutzstaffel (SS) aufgetaucht sein. Darunter sollen sich laut Medienberichten auch Frauen und Kinder befunden haben. Aufnahmen auf X zeigen Bilder in diese Richtung.
Auch hier sei die Polizei angerückt, ein Sprecher erklärte gegenüber „bild.de“, dass die Gruppe, die wohl ebenfalls in Militärfahrzeugen vorgefahren sein soll, beim Eintreffen der Beamten schon wieder das Weite gesucht habe. In beiden Fällen ermittelt nun die Polizei. Es gehe um den Verdacht des Verwendens von verfassungsfeindlicher Symbole.