Geldregen aus dem All

Sammler bieten bis zu 200.000 Euro: Meteorit schlägt im Garten einer Familie ein

Lisa Krüger

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23.5.2023, 15:57 Uhr
Einer der kleineren Meteoriten der am 25. April über Elmshorn niedergegangen ist.

© Daniel Bockwoldt, dpa Einer der kleineren Meteoriten der am 25. April über Elmshorn niedergegangen ist.

Bereits Ende April ging ein kleiner Meteoritenschauer über Elmshorn in Schlewig-Holstein nieder. Die meisten Brocken davon waren eher klein. Einer schlug in das Dach eines Wohnhauses ein. Ein anderer landete direkt im Garten von Mahmut Sahin und seiner Familie. Den Schaden, den der 3,7 Kilogramm schwere Brocken verursachte, blieb überschaubar. Lediglich ein kleiner Krater im Rasen entstand. Umso erstaunlicher sind jetzt die Angebote, die Sahin von Sammlern aus aller Welt für den Meteoriten bekommt.

Der Meteoritenschauer kam für die Familie buchstäblich aus heiterem Himmel. Am 25. April, so berichtete der "NDR", saßen Sahins Frau und seine Tochter am Esstisch. Als plötzlich zischend und mit einem dumpfen Knall ein Meteorit im Garten der Familie landete. "An einen Meteoriten haben wir zuerst überhaupt nicht gedacht", erzählt Sahin dem "NDR". Erst seine Tochter brachte ihn auf die Idee. Denn sie wusste: Meteoriten sind wenige Stunden nach dem Einschlag magnetisch. Ihre Theorie überprüfte sie kurzerhand mit einem Magneten von der Pinnwand. Ab dann gab es kein Halten mehr. Laut dem "NDR" handelt es sich bei dem Gesteinsbrocken um das größte Exemplar, dass jemals in Schleswig-Holstein gelandet ist.

Dabei sind Meteoritenfälle gar nicht so selten. Statistisch gesehen fallen etwa 20.000 Meteorite pro Jahr aus dem All auf die Erde. Laut dem "Bayerischem Landesamt für Umwelt" sind das allein in Bayern drei Stück. Gefunden werden sie allerdings selten. Die meisten davon sind extrem klein und haben eine Masse von weniger als 100 Gramm.

Die Geschehnisse aus Elmshorn haben sich rumgesprochen. Meteoriten-Fans wollen der Familie den Stein abkaufen - für sehr viel Geld. "Wir haben internationale Angebote per Telefon und auch persönlich bekommen. Das höchste liegt derzeit bei etwa 200.000 Euro", berichtete der Familienvater gegenüber der "Bild". Ob die Elmshorner den Glücksstein verkaufen oder erstmal an Museen weitergeben wollen, wissen sie noch nicht.

Die Verkaufspreise für Meteoriten können unter echten Sammlerinnen und Sammlern schnell astronomische Werte annehmen. Einer der teuersten Brocken weltweit ist der im Jahr 2000 gefundene Fukang Meteorit. Der Stein ist mit geschätzten 4,5 Milliarden Jahren fast genauso alt wie die Erde selbst. Bei dem Exemplar handelt es sich um eine Pallasit aus Nickel-Eisen. Er ist mit grünen Olivinkristallen durchzogen. Verkauft wurde er für stolze 1,7 Millionen Euro.

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