Schiff sinkt auf Meeresgrund: Orcas greifen Segelyacht vor Spaniens Küste an

Spanien - Eine Segelcrew aus der Schweiz war auf der Straße von Gibraltar unterwegs, als sie in der Nacht durch ein starkes Wanken des Bootes aufwachten. Die Segler wurden von einer Gruppe Orcas angegriffen und konnten gerade noch rechtzeitig gerettet werden.

In der Nacht auf den 5. Mai wurden die Schweizer, die auf einem Ausbildungstörn von Teneriffa nach Benalmadena an die spanische Südküste waren, vom Wanken des Schiffes geweckt. Die erfahrenen Segler merkten schnell, dass sie nicht etwa ein anderes Boot gerammt hatten, sondern Orcas ihre Yacht angriffen.

Zwei kleinere und ein großer Schwertwal rammten das Boot immer wieder mit voller Wucht, berichtet Werner Schaufelberger, einer der Crewmitglieder, dem Schweizer Online-Medium "Blick". Durch den starken Aufprall rissen die Tiere Löcher in die Yacht und sie begann sich mit Wasser zu füllen. Als die Seenotrettung den Notruf der Segler empfangen hatte, konnte sie nur noch die Crew vom Schiff retten - die Yacht sank kurz vor Erreichen des nächsten Hafens auf den Grund des Meeres.

Mehrere Vorfälle in den vergangenen Jahren

Ein solcher Angriff ereignete sich nicht zum ersten Mal auf der Straße von Gibraltar. Laut "Deutsche Stiftung Meeresschutz" kommt es seit 2020 immer wieder zu solchen Zusammentreffen zwischen Orcas und Booten - Menschen wurden dabei noch nie verletzt. Ein Team aus Forschenden beschäftigt sich seitdem mit dem Verhalten der Tiere und sucht nach einer Erklärung für die Attacken.

Eine mögliche Ursache könnte demnach sein, dass die Schwertwale die Schiffe als Fischerboote und damit als Futterkonkurrenz betrachten. Zum Problem könnte es werden, wenn die Jungtiere, die auch dieses Mal wieder mit beteiligt waren, von ihren älteren Artgenossen dieses Verhalten dauerhaft übernehmen. Wichtig sei laut Forschern, eine "nicht-invasive Lösungen zu finden, damit Segler Begegnungen mit den vom Aussterben bedrohten Gibraltar-Orcas nicht mehr fürchten müssen“.