Pistazien werden knapp - Wer welche möchte, muss tief in die Tasche greifen

Nürnberg - Pistazien werden zunehmend teurer und Pistazienmus zum Beispiel ist häufig schon ausverkauft. Zum Teil Schuld: Ein ganz bestimmter Schokoladentrend.

Wer Pistazien kaufen möchte, muss tief in die Tasche greifen, denn die Steinfrüchte werden immer teurer. Für eine Tüte Pistazien muss man je nach Supermarkt etwa vier Euro für 200 Gramm ausgeben. Die Situation könnte sogar noch schlimmer werden, denn aktuell herrscht ein Mangel an Pistazien.

Laut t-online liegt ein Problem für den Mangel beim größten Pistazienexporteur der Welt, den USA. "Die Lage in den USA, dem wichtigsten Pistazienlieferanten, ist sehr schwierig", sagt Elaine Reinhard t-online. Sie arbeitet bei Mundus Agri, der führenden Nachrichten- und Handelsplattform für Lebens- und Futtermittelrohstoffe in Deutschland, und erforscht die Preisentwicklung von Nüssen. "Aktuell ist es kaum möglich, Angebote einzuholen."

Die Nachfrage sei "im wahrsten Sinne des Wortes explodiert". Im vergangenen Jahr sind die Pistazienexporte aus den USA insgesamt um 43 Prozent, nach Deutschland sogar um knapp 70 Prozent angestiegen. Ein weiteres Problem sei, dass dieses Jahr ein sogenanntes "Off-Jahr" ist, in dem die Pistazienernte schlecht ausfällt.

Die Preise steigen immer weiter

Der aktuelle Mix aus geringerer Ernte, geringen Lagerbeständen und stark gestiegener Nachfrage lässt die Preise steigen. "Angesichts der Tatsache, dass die Preise in den USA steigen, werden auch die Importeure in der EU tiefer in die Tasche greifen müssen", erklärt Marktexpertin Reinhard t-online weiter. Zwar gibt es neben den USA weitere Exporteure für Pistazien wie die Türkei und den Iran, doch auch dort zeichnen sich Probleme ab. Hier machen den Bauern besonders die hohen Produktionskosten und den Exporteuren die hohe Inflationsrate zu schaffen.

Pistazien-Hype bei Schokolade

Ein sehr spezieller Grund für die rasant gestiegene Nachfrage soll auch die mit Pistaziencreme und Teigfäden gefüllte Schokoladentafel sein. Die ursprünglich aus Dubai kommende Süßigkeit wird in den sozialen Medien regelrecht gehyped und ist in Supermärkten schnell vergriffen, trotz des stolzen Preises von rund 15 Euro.

Spürt der Kunde die Preise?

Derzeit bleibt laut t-online noch offen, inwieweit sich die Importpreise auch auf die Kunden niederschlagen werden. Es müsse sich erst noch zeigen, ob die lebensmittelverarbeitende Industrie und die Supermärkte die Preise weiterreichen oder ob der leckere Snack zwar teuer, aber immerhin nicht noch teurer wird.