Mehr Ordnung, weniger Betrug

Schluss mit dem "Wilden Westen": Neue Regeln auf beliebter Ferieninsel sollen Urlaub besser machen

Theresa Neuß

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15.02.2025, 10:08 Uhr
Auf Sizilien gibt es neue Regeln für Unterkünfte und touristische Einrichtungen. (Symbolbild)

© IMAGO/Stefano Montesi Auf Sizilien gibt es neue Regeln für Unterkünfte und touristische Einrichtungen. (Symbolbild)

Mit seinen türkisblauen Stränden lockt Sizilien jedes Jahr unzählige Touristen an. Wie das italienische Nachrichtenportal "qds.it" berichtet, haben die Besucherzahlen im Jahr 2023 sogar das Niveau vor der Pandemie übertroffen. Doch der anhaltende Tourismusboom bringt auch Herausforderungen mit sich. Nun will die Regierung mit neuen Regelungen durchgreifen.

Schluss mit dem "Wilden Westen"

"Das Ziel der Regierung ist es, Ordnung in einen Sektor zu bringen, der zu einem Wilden Westen geworden ist", wird Regionalrätin Elvira Amata von dem Nachrichtenportal zitiert. Die neuen Vorschriften sollen Regulierungen setzen, ohne den Tourismus einzuschränken – mit dem Ziel, sowohl die Qualität der Angebote als auch die Zufriedenheit der Gäste zu steigern.

Konkret müssen Hotels und andere touristische Einrichtungen künftig ihre Dienstleistungen realistisch bewerten. Wer sich selbst eine bessere Sternenbewertung zuschreibt, als tatsächlich gerechtfertigt, muss mit Strafen von bis zu 2.500 Euro rechnen. Damit sollen irreführende Angaben verhindert und die Erwartungen der Reisenden besser erfüllt werden. Auch Missbrauchsphänomene und Betrug können dadurch besser verhindert werden, was laut "Siracusa Press" auch den Ruf der Insel fördern soll.

Strafen für falsche Besucherzahlen

Außerdem soll ein neues Kontroll- und Sanktionssystem dafür sorgen, dass Besucherzahlen korrekt erfasst werden. Vor allem Betreiber von Bed & Breakfasts, Ferienwohnungen und Airbnb-Unterkünften stehen im Fokus. Wer die Zahl seiner Gäste nicht korrekt meldet, muss mit einer Strafe von etwa 600 Euro rechnen. Werden die Angaben komplett weggelassen oder eine touristische Nutzung verschwiegen, drohen Bußgelder von bis zu 6.000 Euro.

Laut Amata sei die neue Regelung positiv, die "Gesetzgebung notwendig, um den Sektor zu reorganisieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern", berichtet "Siracusa Press".

Müllproblem weiter ungelöst

Neben der Regulierung des Tourismus kämpft Sizilien weiterhin mit einem massiven Müllproblem. Laut einem Bericht des "Deutschlandfunks" sind viele Strände der Insel von leeren Dosen, Essensresten und Plastikmüll verschmutzt. Eine ineffiziente Müllinfrastruktur und fehlende Müllverbrennungsanlagen haben in den vergangenen Jahren zu einer Zunahme illegaler Müllkippen geführt.

"So wunderschön diese Insel ist, so schmerzlich ist das Problem, das alles überschattet: der allgegenwärtige Müll. Plastiktüten, alte elektronische Großgeräte, Möbel – es ist erschreckend, wie sorglos manche Menschen mit dieser Naturschönheit umgehen", beklagt ein Besucher auf Facebook. Urlauberinnen und Urlauber fordern bereits strengere Umweltauflagen und effektivere Strafen. Bislang fehlt es jedoch an konsequenter Durchsetzung entsprechender Maßnahmen auf der Insel.

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