"Ärgert viele Kunden"

Schluss mit Papier: Kult-Getränkemarke möchte wieder zurück zu Plastik-Strohhalmen

Theresa Neuß

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29.8.2024, 20:59 Uhr
Capri-Sun setzt sich für die Rückkehr der alten Plastikstrohhalme ein.

© Robert Schmiegelt /imago images/Future Image Capri-Sun setzt sich für die Rückkehr der alten Plastikstrohhalme ein.

Seit der Einführung des ersten Einwegplastikverbots in der EU im Jahr 2021 mussten viele Lebensmittelhersteller ihre Produkte umstellen. Plastikverpackungen, Besteck und Teller wurden durch Alternativen aus Papier oder Karton ersetzt. Auch Capri Sun musste Anpassungen vornehmen: Statt der bisherigen Plastikstrohhalme an den beliebten Aluminium-Trinkbeuteln werden seither Papierhalme verwendet – sehr zum Unmut der Verbraucher.

Das "ärgert viele Kunden"

Die Papierstrohhalme neigen dazu, schnell lätschig zu werden, das Einstechen in die Beutel gestaltet sich schwierig, und sie knicken schnell um. "Das ärgert viele Kunden", erklärt Roland Weening, Geschäftsführer von Capri-Sun, gegenüber der Schweizer "Sonntagszeitung". Weening hat angekündigt, die Papierstrohhalme in einem bestimmten Land wieder abzuschaffen. "Wir arbeiten darauf hin, zumindest in der Schweiz, wo im Gegensatz zur EU das Verbot nicht gilt, wieder ein recyclebares Plastikröhrchen zu verwenden", so der Firmenchef. Derzeit gibt es in er Schweiz die gleichen Strohhalme wie in Deutschland, da die Getränke in der gleichen Fabrik hergestellt werden.

Der Capri-Sun-Chef begründet sein Vorhaben in der Schweiz mit dem Konkurrenzdruck. Die Supermarktketten Coop und Migros bieten günstigere Eigenmarkenprodukte an, die noch mit Plastikstrohhalmen ausgestattet sind, erklärt Weening der Zeitung. Das stelle für die Kunden eine attraktive Alternative dar.

Papierstrohhalm bei Capri-Sun "macht keinen Sinn"

Gleichzeitig plant er, auch bei der EU-Kommission Druck auszuüben, um eine Sondergenehmigung für das Plastikröhrchen bei Capri Sun in den europäischen Nachbarländern, unter anderem auch Deutschland, zu erreichen. "Das Plastikrohr-Verbot ist zwar gut gemeint, doch in unserem Fall macht es überhaupt keinen Sinn", so seine Aussage gegenüber der "Sonntagszeitung". Außerdem wolle das Unternehmen in Zukunft die bisherigen Aluverpackungen durch umweltfreundlichere Trinkbeutel aus Polypropylen ersetzen.

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