Aufsichtspflicht verletzt?

Familie macht Lehrern Vorwürfe: Schüler (16) stirbt auf Schulfahrt in Italien

5.7.2024, 10:05 Uhr
Die Klasse war auf einem Campingplatz in der Toskana untergebracht (Symbolfoto).

© IMAGO/Joeran Steinsiek Die Klasse war auf einem Campingplatz in der Toskana untergebracht (Symbolfoto).

Die Klassenfahrt einer Abschlussklasse einer Bremer Oberschule hat tragisch geendet: der 16-jährige Schüler Leon A. ist auf der Reise gestorben, berichtet der "Weser-Kurier". Schon als der Schüler im Juni in den Bus gestiegen sei, hätte er sich krank gefühlt. Er soll schon vor der Abfahrt über Halsschmerzen geklagt haben, wollte aber unbedingt an der Abschlussfahrt teilnehmen.

"Der Vorfall wird derzeit untersucht. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir während der laufenden Untersuchung keine Informationen zu laufenden Verfahren geben können", heißt es aus dem Büro der Bremer Senatorin für Kinder und Bildung auf Anfrage der nordbayern-Redaktion.

Die Familie sei aus Sorge regelmäßig im Kontakt mit Leon A. gewesen und hätte bemerkt, wie sich sein Gesundheitszustand zusehends verschlechterte. Der 16-Jährige beklagte sich über Kopf- und Halsschmerzen und hatte geschwollene Augen, berichtet seine Schwester gegenüber dem "Weser-Kurier".

Vorwürfe gegenüber Lehrkräften

Als die Schüler und Schülerinnen wenige Tage später, an einem Mittwoch, einen Ausflug nach Pisa machten, hat sich der Gesundheitszustand des Jugendlichen so verschlechtert, dass eine Lehrkraft den Ausflug abbrach und die Familie von Leon A. verständigte. Am Tag drauf hätte eine Lehrerin schließlich die Eltern angerufen und mitgeteilt, dass der 16-Jährige verstorben ist.

Noch stehe nicht fest, woran der Schüler gestorben ist, die Familie wartet noch auf den Obduktionsbericht. Die Eltern werfen den Lehrkräften vor, ihre Aufsichtspflicht verletzt und nicht gehandelt zu haben, als es Leon immer schlechter ging.