Unter Drogeneinfluss
Schüsse in den Hinterkopf: Ex-Sportler gesteht Mord an Partnerin und entgeht damit der Todesstrafe
06.02.2025, 11:11 UhrDer ehemalige MMA-Kämpfer Philipp Keller hat vor Gericht gestanden, seine damalige Freundin umgebracht zu haben. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, bewahrt ihn das Geständnis vor der Todesstrafe. Stattdessen wurde er zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Laut amerikanischen Medienberichten kam es in der Beziehung zwischen Keller und Campitelli immer wieder zu Auseinandersetzungen – Grund dafür soll Kellers Drogensucht gewesen sein. Bei einem dieser Streits griff Keller schließlich zur Waffe. Die 35-jährige Campitelli versuchte noch, dem ersten Schuss auszuweichen, doch Keller traf sie kurz darauf mit zwei Kugeln in den Hinterkopf. Sie starb noch am Tatort.
Vertuschungsversuch scheitert
Nach der Tat habe der Täter die Bankkarte des Opfers genommen und 1.500 US-Dollar abgehoben, um sich Drogen zu kaufen. Danach sei er in das gemeinsame Haus auf Merritt Island zurückgekehrt und rief erst dort den Notruf. Nach Angaben der "Bild" gab Keller sich dabei als besorgter Partner aus: Er behauptete, seine Freundin wäre von Fremden ausgeraubt und ermordet worden.
Die Ermittler hatten jedoch schnell Zweifel an seiner Version der Ereignisse. Sechs Tage später wurde der Verdächtige verhaftet, nachdem die Polizei ein Telefonat abgehört hatte. In diesem gestand Keller einem Bekannten, unter Drogeneinfluss gehandelt zu haben.
Lange Haft statt Todesstrafe
In Florida kann Mord ersten Grades mit der Todesstrafe bestraft werden. Keller entschied sich im Prozess jedoch für ein Geständnis und schloss eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft. Dadurch wurde die Anklage von Mord ersten Grades auf Mord zweiten Grades herabgestuft – vergleichbar mit Totschlag im deutschen Recht. So wird Keller die Todesstrafe erspart. Er wurde stattdessen zu einer Gefängnisstrafe von 50 Jahren verurteilt.
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