Razzien in sieben Bundesländern

„Schwerste Straftaten“: Netzwerk in Österreich soll Homosexuelle erniedrigt und terrorisiert haben

21.03.2025, 12:40 Uhr
15 Personen wurden im Rahmen mehrerer Razzien in sieben Bundesländern festgenommen. Der Vorwurf: Sie sollen Homosexuelle erniedrigt und terrorisiert haben. (Symbolbild)

© Monika Skolimowska/dpa 15 Personen wurden im Rahmen mehrerer Razzien in sieben Bundesländern festgenommen. Der Vorwurf: Sie sollen Homosexuelle erniedrigt und terrorisiert haben. (Symbolbild)

Bei einer großangelegten Razzia in Österreich wurden 15 Personen festgenommen: Rund 400 Polizisten hatten am Freitagmorgen Hausdurchsuchungen in sieben Bundesländern durchgeführt. Bei den Razzien wurden zudem Waffen und NS-Devotionalien gefunden. Wie die Polizei gegenüber dem österreichischen Blatt "Der Standard" verlauten ließ, gehe es bei dem von der Staatsanwaltschaft Graz aufgetragenen Einsatz um Hasskriminalität.

Konkret, das erklärte ein Polizeisprecher in einem Statement, handelt es sich um "schwerste Straftraten" wegen der sexuellen Orientierung der Opfer, nämlich vornehmlich homosexueller Menschen. Die Polizei betonte, dass keines der Opfer pädophil sei.

Die Täter hätten Fake-Accounts in den sozialen Medien erstellt und darüber Kontakt mit potenziellen Opfern hergestellt, um diese in Präsenz zu treffen. Kamen derartige Treffen zustande, lauerten einem Standard-Bericht zufolge vier bis acht maskierte Täter, die die Opfer verletzten, erniedrigten und dabei filmten. Das entstandene Videomaterial wurde im Anschluss offenbar in privaten Chatgruppen geteilt.

"Die Täter wurden von Tathandlung zu Tathandlung immer brutaler", sagte der Polizeisprecher. Auch ein versuchter Mord ist demnach Teil des Vorwurfes. Die Motivlage: Die Täter hätten per Selbstjustiz Pädophile terrorisieren wollen. Die Polizei geht davon aus, dass es weitere Opfer geben könnte, und bittet ebendiese, sich zu melden.