Teils mit bloßem Auge

Seltener Anblick: Dieses Himmelsphänomen ist ab heute am Nachthimmel über Franken zu beobachten

Alicia Kohl

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21.1.2025, 19:14 Uhr
Wer sich etwas von Städten entfernt, wird die Planetenparade besonders gut betrachten können.

© IMAGO/imageBROKER/Allexxandar/IMAGO/imagebroker Wer sich etwas von Städten entfernt, wird die Planetenparade besonders gut betrachten können.

Am heutigen Dienstag, dem 21. Januar 2025, lohnt es sich definitiv in den Himmel zu blicken. Der Grund: Gleich sechs Planeten werden in einer besonderen Konstellation zu sehen sein. Mars, Jupiter, Venus, Saturn, Uranus und Neptun werden sich in einer fast perfekten Linie befinden.

Die Wenigsten wissen: Es handelt sich dabei um ein seltenes Phänomen, das durch die Umlaufbahnen der Planeten auf der Ekliptik zufällig zustande kommt. Für alle, die sich fragen, was mit Ekliptik gemeint ist: Das ist die Ebene, auf der die Erde und die anderen Planeten um die Sonne kreisen. Dadurch, dass die Planeten mit unterschiedlichem Abstand und unterschiedlichen Geschwindigkeiten um die Sonne rotieren, erscheint es manchmal so, als ob mehrere Planeten eine Linie am Himmel bilden, wie Astrophysiker Mirko Krumpe vom Leibniz-Institut ZDF heute erklärt. Umgangssprachlich nennt man das Phänomen "Planetenparade".

Ohne Teleskop erkennbar

Vier der Planeten könne man mit bloßem Auge sehen, wie Krumpe dem "ZDF" sagt. Lediglich für Uranus und Neptun benötige man ein Teleskop. Diese beiden Planeten seien aktuell zu lichtschwach, um sie ohne Hilfsmittel zu erkennen.

Das Phänomen soll ganze vier Wochen anhalten und sich nur leicht verändern. Wer heute Abend keine Zeit hat, kann also auch in den nächsten Tagen den Blick mal in den Himmel richten. Hilfreich ist es, keine große Lichtverschmutzung um sich herum zu haben. Ab 21. Januar wird das Spektakel am Nachthimmel zu sehen sein. Laut Krumpe ist die Konstellation am besten kurz nach Sonnenuntergang und kurz vor Sonnenaufgang zu sehen. Dann könne man die Planeten ganz gut von Sternen unterscheiden: Sterne flackern ein wenig, Planeten sind eher als kontinuierlich leuchtende Punkte zu sehen.

Solche Planetenparaden kommen sehr selten vor. Eine Reihe von drei Planeten ist etwa jährlich zu beobachten, vier Planeten in einer Parade alle paar Jahre. Eine solche Reihe aus fünf oder mehr Planeten wie jetzt kommt dagegen nur alle ein bis zwei Jahrzehnte vor, wie Klaus Jäger vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg der Tagesschau sagt. Ende Februar kommt sogar noch ein siebter Planet dazu und schließt sich der Parade an. Weil der Merkur aber grundsätzlich nur schwach leuchtet, wird dieser Bonus nur schwer zu erkennen sein.

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