Weltweiter Wettbewerb

Seltener Pinguin: Hoiho ist Neuseelands Vogel des Jahres

16.9.2024, 06:20 Uhr
Der Hoiho gilt als stark gefährdet.

© Hayden Parsons/Forest And Bird/dpa Der Hoiho gilt als stark gefährdet.

Einer der seltensten Pinguine der Welt ist in Neuseeland zum Vogel des Jahres gekürt worden. Der Gelbaugenpinguin, in seiner Heimat Hoiho genannt, schlug bei dem jährlichen Wettbewerb Dutzende illustre Konkurrenten aus dem Feld, wie die Naturschutzorganisation Forest and Bird mitteilte. Der Vogel - mit wissenschaftlichem Namen Megadyptes antipodes - gilt als stark gefährdet: Auf dem neuseeländischen Festland leben Experten zufolge nur noch etwa 160 Paare.

Forest and Bird führt die beliebte Abstimmung jedes Jahr durch, um damit auf die Bedrohungen für die ikonischen Vogelarten des Pazifikstaates aufmerksam zu machen. Menschen aus aller Welt können sich online beteiligen. Oft bekommen bestimmte Vögel prominente Unterstützung - so auch in diesem Jahr.

Unterstützung von Jane Goodall

Die Stadt Dunedin auf der Südinsel hatte den Gelbaugenpinguin für den Wettbewerb "adoptiert" - und ihn damit vermutlich auf den ersten Platz katapultiert. Denn in der Folge warben auch Persönlichkeiten wie die berühmte Naturschützerin Jane Goodall und der ehemalige Ministerpräsident Chris Hipkins für den Hoiho.

Der Hoiho ist einer der seltensten Pinguine der Welt.

Der Hoiho ist einer der seltensten Pinguine der Welt. © Craig Mckenzie/Forest And Bird/dpa

Bedrohung durch Krankheiten und Raubtiere

Der Hoiho - der zwischen 60 und 80 Zentimeter groß wird und ziemlich schrill schreien kann - lebt heute nur noch im Osten der neuseeländischen Südinsel sowie auf abgelegenen Inselgruppen wie den subantarktischen Auckland- und Campbell-Inseln. "Dieses Rampenlicht hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können", sagte Nicola Toki, Geschäftsführerin von Forest and Bird. "Denn der Hoiho wird von allen Seiten attackiert." Die Pinguine litten an Krankheiten wie Diphtherie und würden von Hunden angegriffen, während Küken oft von eingeführten Raubtieren wie Hermelinen und Frettchen gefressen würden. 

Die Küken werden durch eingeführte Raubtiere bedroht.

Die Küken werden durch eingeführte Raubtiere bedroht. © Craig Mckenzie/Forest And Bird/dpa

Insgesamt nahmen mehr als 52.400 Menschen weltweit an der Abstimmung teil. Der Hoiho bekam rund 6.300 Stimmen. Er ist neben dem Kakapo (ein flugunfähiger Papagei) der einzige Vogel, der die Wahl bereits zum zweiten Mal gewonnen hat: Schon 2019 hatte der seltene Pinguin triumphiert.

Auf dem zweiten Platz landete der kleine schwarze Chathamschnäpper (Chatham Island black robin), den dritten Rang sicherte sich wiederum der Kakapo. Im vergangenen Jahr hatte Neuseeland zum 100. Geburtstag von Forest and Bird sogar den Vogel des Jahrhunderts gekürt: den Haubentaucher, in seiner Heimat als "Puteketeke" bekannt.

 

Markant sind die gelben Federn rund um die ebenfalls gelben Augen.

Markant sind die gelben Federn rund um die ebenfalls gelben Augen. © Hayden Parsons/Forest And Bird/dpa

Die seltenen Vögel werden 60 bis 80 Zentimeter groß.

Die seltenen Vögel werden 60 bis 80 Zentimeter groß. © Hayden Parsons/Forest And Bird/dpa

Die Küken sind extrem verletzlich.

Die Küken sind extrem verletzlich. © Craig Mckenzie/Forest And Bird/dpa