"Flapsiger" Kommentar
Sexismus-Skandal im ZDF? Moderator bei Frauen-Fußball-WM erntet Shitstorm
1.8.2023, 19:18 UhrFür Sven Voss war es wahrlich nicht das erste Spiel im Frauenfußball und dennoch leistete er sich nun einen Kommentar, der ihm einen Shitstorm einbrachte.
Der 47-Jährige wird bereits seit dem Jahr 2007 vom ZDF für die Moderation im Frauenfußball eingesetzt. Die derzeitige Weltmeisterschaft ist für ihn also die insgesamt vierte, die er für den Sender begleitet. Gestern ging es bei dem Spiel Australien gegen Kanada um den Einzug ins Achtelfinale. Die Australierinnen siegten eindeutig mit einem 4:0.
In der ersten Hälfte nahm Schiedsrichterin Stéphanie Frappart unter Einsatz des Video-Assistenten ein Tor der Australierinnen zurück und verkündete dies über Lautsprecher. In der Halbzeitpause kommentierte Voss die eingespielte Szene mit den Worten: "Süße Stimme, aber das nur nebenbei." Offensichtlich fühlte sich der Moderator in diesem Moment berufen, die hohe Stimme der Schiedsrichterin zu besprechen.
Gerade auf Twitter warfen ihm viele Nutzerinnen und Nutzer Sexismus vor. So auch sein Kollege vom Deutschlandfunk, der Sportjournalist Maximilian Rieger. Dieser schrieb über Voss' Aussage: "und damit geht der heutige Wim-Thoelke-Preis für Sexismus in der Sportberichterstattung an ihn!" Moderator Thoelke spottete in den 1970er Jahren öffentlich über Frauenfußball.
"Süße Stimme, aber das nur nebenbei" sagt ZDF-Moderator Sven Voss über Schiedsrichterin Stephanie Frappart und damit geht der heutige Wim-Thoelke-Preis für Sexismus in der Sportberichterstattung an ihn! #CANAUS #FIFAWWC
— Maximilian Rieger (@mjrieger) July 31, 2023
Gegenüber der "Bild" verteidigte er sich nun: "Seit mehr als zehn Jahren kämpfe ich jetzt für Frauenfußball, rede mit meinen Expertinnen über Frauen im Fußball, Gleichberechtigung, Equal Pay bis hin zu Menstruation im Leistungssport."
Seine Bemerkung ordnet es als unüberlegt ein: "Jetzt soll ein unüberlegtes, flapsiges Adjektiv meine Haltung zum Frauenfußball widerspiegeln? Nein. Kommt trotzdem nicht wieder vor."