"Dachte, es sei ein Spielzeug"
Shopping-Schock: Kundin bestellt Kleidung im Internet - und bekommt einen Skorpion frei Haus
14.10.2024, 21:45 UhrKönnen Sie spontan aufzählen, wie oft der Paketbote im vergangenen Monat bei Ihnen geklingelt hat? Klamotten, Bücher, Elektrogeräte oder sogar Lebensmittel bestellen viele Menschen mittlerweile online - Lieferungen aller Couleur sind deshalb längst zur Gewohnheit verkommen. Einer 18-jährigen Studentin aus Großbritannien aber dürfte eine Internet-Bestellung - trotz ihres eigentlich alltäglichen Charakters - noch länger in Erinnerung bleiben.
Denn als die Teenagerin ein Paket des chinesischen Online-Modehändlers Shein öffnete, befand sich darin neben dem georderten Paar Stiefel etwas ganz und gar nicht Alltägliches: Ein lebender Skorpion. Zunächst konnte die 18-Jährige kaum glauben, was sie sah: "Ich dachte, es sei ein Spielzeug - und dann hat es sich bewegt", zitiert die "BBC" die Studentin. Zuerst glaubte sie, sie habe "geträumt" - nur, um festzustellen, dass tatsächlich ein lebendiger Skorpion unter der Umverpackung der Bestellung zum Vorschein kam.
Ihre Entdeckung beschrieb die junge Frau als "ziemlich gruselig": "Ich habe das Gefühl, dass ich mit Spinnen und anderen Dingen zurechtkomme, aber es war beängstigend, in meinem Zimmer mit einem Skorpion zu sein", erklärte sie. Auch ihre Mitbewohnerin war "nicht begeistert", als sie erfuhr, einen Skorpion in der Wohnung zu haben. Sie wollte das Tier zuerst töten, doch ein weiterer Mitbewohner - ausgerechnet ein Student der Zoologie - verfrachtete den Skorpion mithilfe einer Küchenzange in eine Tupperbox. Anschließend gaben die Studenten dem Tier Wasser und warteten auf Mitarbeiter des National Centre for Reptile Welfare (NCRW), die den Skorpion schließlich abholten.
Skorpion im Paket: Keine Seltenheit?
Ein Mitarbeiter der Einrichtung erklärte, dass es sich bei dem Fund um keine Seltenheit handelte: Erstaunlich oft komme es vor, dass sich "blinde Passagiere" in Bestellungen verirren. Für das National Centre of Reptile Welfare war es der zweite dokumentierte Fall eines Skorpions innerhalb weniger als eines Monats. Bei dem Exemplar, das im Paket der 18-Jährigen aus Bristol mitgeliefert wurde, handelte es sich um ein Tier der Gattung Olivierus martensii, das gemeinhin als chinesischer Skorpion bekannt ist. Ein Stich sei "medizinisch bedeutsam", im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich - für Erwachsene in der Regel aber nicht.
Der Mitbewohner der 18-Jährigen gab zu Protokoll, dass die Situation für ihn "nervenaufreibend" gewesen sei - schließlich wusste zu diesem Zeitpunkt niemand, wie giftig der Skorpion war. Und die Studentin selbst, an die das Paket adressiert war? Sie sagte, der Zwischenfall fühle sich jetzt "wie eine lustige Geschichte an, (....) aber zu der Zeit war es ziemlich beängstigend."
Shein äußert sich
Wie die "Daily Mail" berichtet, hat sich Shein mittlerweile zu dem Vorfall geäußert. Ein Sprecher sagte, dass der Konzern "eine Reihe von strengen Standards und Verfahren zur Überprüfung der Produktqualität" implementiert habe. Auch die Lieferanten des Unternehmens seien dazu verpflichtet, diese Standards einzuhalten - auch mit Blick auf die Vorgaben bezüglich Sauberkeit und Desinfektion der Verpackungen.
Nachdem Shein Kenntnis über den Vorfall in Bristol erlangt hatte, sei eine interne Untersuchung durchgeführt worden. Bei einer Inspektion der Waren und einer Untersuchung des Verpackungsprozesses vor Ort habe man festgestellt, dass alle Verfahren gemäß dem Betriebsstandard eingehalten wurden. Shein erklärt, man sei im Kontakt mit der 18-jährigen Kundin und bestrebt, das Problem zu lösen.
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