"Petz"-Befehl der Regierung
Sie haben ein iPhone? An diesem beliebten Urlaubsziel steht Besitz bestimmter Modelle unter Strafe
2.11.2024, 15:22 Uhr
Es ist für Millionen von Menschen rund um den Globus jedes Jahr aufs neue einer der wichtigsten "first world problems"-Tage im Kalender: Das neue iPhone. Monatelang wird spekuliert, geleakt und diskutiert. Wie wird die jeweilige Variante wohl aussehen und was wird das Gerät am Ende vor allem technisch draufhaben?
Vor wenigen Tagen erst wurde mit der 16. Generation ein neues Apple-Flaggschiff vorgestellt. Alleine den Besitz eines dieser neuen Modelle hat ein beliebtes Reiseziel nun offenbar unter Strafe gestellt. Klingt erstmal zu kurios, um wahr zu sein.
So berichtet das Online-Portal "TECHBOOK" nun, dass in Indonesien ab sofort der Verkauf von 16er-Modellen des iPhones verboten ist. Aber nicht nur dabei soll es bleiben. Jetzt wird es richtig wild: So soll die Nutzung des neuen iPhones schon allein als illegal eingestuft werden.
Das "Springer"-Portal bezieht sich hierbei auf einen Bericht der "Economic Times". Hier erklären die Quellen, dass bereits seit dem 22. Oktober 2024 ein iPhone-16-Verbot verhängt worden sein soll. Und das landesweit. Somit könne das Milliardenunternehmen Apple seine Produkte – zumindest rein auf dem Papier - nicht mehr in dem südostasiatischen Land verkaufen.
Wie "Economic Times" dazu weiter berichtet, habe niemand geringeres als Industrieminister Agus Gumiwang Kartasasmita jedes bereits im Land befindliche und auch benutzte iPhone 16 als "illegal" eingestuft. Weiter seien Bürgerinnen und Bürger des Landes ermahnt worden, sich kein Produkt aus dem Ausland zu besorgen.
Jetzt wird es langsam bedenklich: So solle man sofort melden, wenn man jemand mit einem funktionierenden iPhone 16 in der Hand antreffen würde. Ein offizieller "Petz-Befehl" also direkt von der Regierung. Betroffen seien hier sämtliche Basis- sowie auch die Pro-Modelle von Apple. Aber nicht nur das iPhone hat es offenbar getroffen. So solle auch die neueste Apple Watch ebenfalls quasi verboten worden sein.
Derzeit – so "ET" – sei noch unklar, was mit Touristen im Land passiere, wenn diese mit einem dieser Apple-Modelle einreisen würden. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass auch das dann Strafen nach sich ziehen könnte.
Die Frage aller Fragen: Wie kann es überhaupt zu solch einem irren Vorfall kommen? Die Antwort liegt – wie so häufig – in einer wirtschaftlichen Angelegenheit im Millionenbereich.
So habe Apple zuvor versprochen, Indonesien mit einer Investition von umgerechnet rund 109 Millionen US-Dollar unterstützen zu wollen. Das Geld – so die offizielle Variante – solle dann in lokale Inhalte und die örtliche Infrastruktur fließen.
Offenbar nun ein Problem: So habe Apple bislang "nur" 95 der vereinbarten 109 Millionen US-Dollar ausgezahlt. Deswegen habe sich das zuständige Ministerium nun dazu genötigt gefühlt, kein Zertifikat für die IMEI (International Mobile Equipment Identity) mehr zu vergeben. Die IMEI ist jedoch in Indonesien Voraussetzung dafür, dass man als Unternehmen Produkte legal verkaufen könne. Bislang habe Apple darauf noch nicht reagiert.
So oder so: Das "Petz-Gesetz" von iPhone-16-Nutzern - es ist schon jetzt eine der irrsten Geschichten des Jahres 2024…