Social-Media-Plattform Tiktok verschärft Jugendschutz

14.1.2021, 20:57 Uhr
Die chinesische App Tiktok reagiert auf Kritik an ihrem Jugendschutzkonzept mit Neuerungen.

© Jens Kalaene, dpa-tmn Die chinesische App Tiktok reagiert auf Kritik an ihrem Jugendschutzkonzept mit Neuerungen.

Eine Reihe neuer Einstellungen soll für mehr Sicherheit bei den 13- bis 16-jährigen Tiktok-Nutzern sorgen. Zum einen sollen alle Profile von Minderjährigen in den "Privat"-Modus gestellt werden, womit Fremde nicht länger ihre Videos kommentieren und so Kontakt suchen können. Außerdem werden Beiträge von Jugendlichen nicht mehr zum Download freigeschalten und die Funktionen "Duett" und "Stich" abgestellt.

Laut Washington Post ändert das Unternehmen die Standardeinstellungen automatisch für alle unter 16-jährigen Nutzer. Gerade bei jungen Menschen ist die Plattform, auf der Videos hochgeladen werden, sehr beliebt. In Deutschland verzeichnet TikTok circa 10,7 Millionen Nutzer.

Cypergrooming: Sexuelle Belästigung im Netz

Die Anonymität, mit der das Internet lockt, führt oft zu Grenzüberschreitungen. Ein besonders häufiges Szenario: Erwachsene mit pädophilen Neigungen sprechen auf Online-Plattformen wie Tiktok Jugendliche und Kinder an, um von ihnen sexuelle Handlungen zu fordern. Der Begriff Cypergrooming beschreibt diese Art der Kindesmisshandlung. Mehr als 15 Prozent der Kinder bis 14 Jahre sollen damit bereits Erfahrung gemacht haben.

Fragwürdige Datenschutzpraktiken

Die Jugendschutzbestimmungen bei Tiktok sind schon länger umstritten. Datenschützer beklagen beispielsweise, dass die Altersbeschränkung von 13-Jahren zwar gelte, aber nicht kontrolliert werde. Nicht nur der Kinderschutz der chinesische App wird kritisiert. Immer wieder tauchten in der Vergangenheit Sicherheitslücken bei dem Anbieter auf. Auch die Möglichkeit, dass chinesische Sicherheitsbehörden auf die App zugreifen könnten, sorgt weltweit für Unmut. In vielen europäischen Ländern laufen daher bereits Untersuchungen.

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