Gegen den Massentourismus

Spanier spritzen mit Wasserpistolen auf Touristen - Kann ich dort noch getrost Urlaub machen?

8.7.2024, 11:41 Uhr
Bewohner aus Barcelona protestieren, mit Wasserpistolen bewaffnet, gegen den Massentourismus.

© IMAGO / ABACAPRESS Bewohner aus Barcelona protestieren, mit Wasserpistolen bewaffnet, gegen den Massentourismus.

Spanien ist das zweitbeliebteste Urlaubsland der Welt, doch der Urlaub dort, könnte dieses Jahr unschön werden. Immer mehr Einwohner reagieren auf den wachsen Massentourismus in den Touristenhochburgen, insbesondere Barcelona, mit Feindseligkeit. Tausende Spanier gingen am Samstag unter dem Slogan: "Genug! Lasst uns dem Tourismus Grenzen setzen", auf die Straße.

Wohn- und Lebenshaltungskosten, Umweltbelastung, Staus, allgemeine Überfüllung, Wassermangel und die Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung durch immer mehr Besucher, sind Folgen des Massentourismus. In Barcelona stiegen die durchschnittlichen Mieten in den vergangenen Jahren um 68 Prozent. Die Zeitung "La Vanguardia" berichtete, rund 2800 Menschen forderten klare Maßnahmen von der Politik, um die Besucherströme zu steuern.

Der Kampf gegen den Tourismus hat bereits in den vergangenen Wochen und Monaten begonnen. Auf Mallorca, der liebsten Urlaubsinsel der Deutschen, den Kanaren und im südspanischen Málaga fanden schon ähnliche Demos statt.

Die Wasserpistole auf Touristen gerichtet

"Barcelona ist nicht zu verkaufen" und "Unsere Stadt, unsere Heimat. Touristen geht nach Hause" war auf den Plakaten der Demonstranten zu lesen, wie "Welt" berichtet. Um die Urlauber eindeutig spüren zu lassen, dass sie nicht willkommen sind, setzten einige Demonstranten Wasserpistolen ein. Touristen wurden beispielsweise beim Mittagessen in der Innenstadt mit Wasser bespritzt. Mit rot-weißem Absperrband wurden Terrassen von Restaurants symbolisch blockiert. Vor einigen Hotels riefen die Leute: "Touristen raus aus unserem Viertel!". In manchen Fällen sei es auch zu Beleidigungen gekommen.

Wie sicher ist der Spanien-Urlaub noch?

Die meisten Demonstrationen würden friedlich verlaufen und die Polizei vor Ort sei darauf bedacht, Eskalationen zu vermeiden. Bundesbürger, die gern in Spanien Urlaub machen, sollten dennoch wachsam sein und sich über lokale Entwicklungen informieren, so "Focus online". Trotz der Proteste bliebe Spanien ein sicheres Reiseland, nur das Mittagessen in der Innenstadt könnte unerwartet nass werden.

Ratsam ist es, sich von größeren aktivistischen Menschenansammlungen gegen den Tourismus fernzuhalten und sich über den Anweisungen der örtlichen Behörden zu informieren.

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