Hohe Zahlung veranlasst
Sparkassen-Kunden aufgepasst: Verbraucherzentrale warnt vor dreister Betrugsmail
18.11.2023, 14:32 Uhr
Sparkassen-Kundinnen und Kunden könnten es schnell mit der Angst zu tun bekommen, wenn sie auf eine der derartigen Mails stoßen, die derzeit im Umlauf ist: Der Betreff "Sparkass-Benachrichtigung: Zahlung von 2.425 € ausgeführt", lässt die meisten Konto-Besitzenden bereits aufhorchen. In der Mail heißt es dann weiter, man selbst habe vermeintlich eine Kartenzahlung in Höhe von 2 425€ veranlasst und erhielte nun die entsprechende Bestätigung zu der Zahlung. Es folgen weitere Informationen wie das Datum, der Händlername und die Referenznummer. Im Anschluss gibt es direkt die Möglichkeit über einen Button mit der Aufschrift "Unbefugte Transaktion stornieren" diese Zahlung zu stornieren.
Die Verbraucherzentrale warnt explizit vor dieser Mail und der perfiden Machart. Die Betrüger würden dabei bewusst durch eine derart großen Zahlung die Kundschaft schocken wollen und sie so zum schnellen Handeln treiben, ihre Zahlungsdaten über den Button preiszugeben.
"Wir raten Ihnen davon ab auf direkte Verlinkungen in angeblichen Mails im Namen Ihrer Bank zu klicken und diese Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben", betont die Verbraucherzentrale. Die fehlerhafte Rechtschreibung innerhalb des Betreffs (das fehlende e in Sparkasse), sowie die unseriöse Absenderadresse seien deutliche Warnzeichen für einen Phishing-Versuch.
Anrufe und Nachrichten, die so etwas oder ähnliche Dinge behaupten, sind inzwischen trauriger Alltag.
Ganz gleich, ob die Kriminellen per Telefonanruf, SMS, Messenger-Nachricht oder E-Mail Kontakt zu Ihnen aufnehmen. Die Vorgehensweise ist immer gleich: Menschen sollen überrumpelt werden, es mit der Angst zu tun bekommen und unter Handlungsdruck gesetzt werden.

Tipps gegen Betrugs-Anrufe und Phishingmails
Mit diesen Tipps befreien Sie sich aus Situationen, in denen Ihnen Daten oder Geld abgejagt werden sollen - oder geraten gar nicht erst hinein:
1. Skeptisch sein: Große Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder Paypal melden sich nicht per Telefon, wenn man nicht gerade einen Rückruf angefordert hat, erklärt das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen).
Gleiches gilt für Behörden wie Europol oder Ministerien, die insbesondere auch keine E-Mails schreiben, etwa wenn es um angebliche Straftaten oder Steuerdelikte geht. Am besten gleich auflegen oder die Mail sofort löschen.
2. Besser nachfragen: Wer Zweifel hegt, ob die Gegenseite wirklich diejenige ist, für die sie sich ausgibt, oder ob eine Nachricht oder Mail authentisch ist, sollte zum Hörer greifen und unter einer altbekannten Nummer bei der Bank, dem Unternehmen oder der betreffenden Person anrufen.
Geht es um angeblich fragwürdige Transaktionen, Abbuchungen, Kontosperrungen oder auch Paketprobleme, einfach auf gewohntem Weg beim jeweiligen Unternehmen, Konto oder Dienst anmelden und in Ruhe alles im Kundenkonto checken.
Ein Kontrollanruf ist auch beim modernen Enkeltrick wichtig, erklären die Verbraucherzentralen. Denn hier basieren die am Telefon oder per Messenger vorgetragenen Märchen, weshalb ein Familienmitglied oder Freunde angeblich dringend Geld benötigen, oft auf der Behauptung, das Smartphone sei kaputt oder verloren gegangen und man müsse jetzt über eine neue Nummer kommunizieren.
3. Nicht schocken lassen: Es gibt den Enkeltrick inzwischen auch mit gefälschten, extrem perfide Schockanrufe: Hier nutzen die Kriminellen künstliche Intelligenz, um die Stimme eines Menschen täuschend echt für einen kurzen Hilferuf zu kopieren.
Dieser soll Verwandte oder Freunde dazu bewegen, Geld zu überweisen. An Stimmproben für die sogenannten Deepfakes - es genügen schon wenige gesprochen Wörter - gelangen die Kriminellen etwa über Social Media, erklärt die Verbraucherzentrale Thüringen.
4. Nichts anklicken, antippen oder installieren: In E-Mails und Kurznachrichten, die Handlungsdruck erzeugen oder Emotionen wie Neugierde schüren, sollte man keine Links anklicken oder antippen und keine Anhänge öffnen. Bei dubiosen Anrufen, auch von Sprachcomputern, gilt zudem: Keine Nummerntasten drücken, wenn man dazu aufgefordert wird.
Es besteht sonst die Gefahr, dass man sich Schadsoftware aufs Gerät holt, auf Seiten gerät, wo sensible Daten wie Passwörter oder Bezahlinformationen abgegriffen werden sollen oder die Zustimmung zu einem Vertrag erteilt. Zudem sollte man etwa am Telefon nie Aufforderungen nachkommen, Programme oder Apps zu installieren. Denn oft handelt es sich hier um Fernwartungssoftware, über die die Kriminellen dann frei auf dem Rechner schalten und walten können.
5. Weitersagen und vorbeugen: Es ist äußerst sinnvoll, Verwandte und Bekannte vor Betrügereien zu warnen, raten die Verbraucherschützer. Denn wer von einer Masche schon einmal gehört hat, den oder die können die Betrügerinnen und Betrüger nicht mehr kalt erwischen.
Oft kommen die Kriminellen durch Ausprobieren an Rufnummern, aber auch durch gekaufte Datensätze aus Datenlecks oder Hacker-Angriffen. Dagegen kann man nicht viel tun. Aber auch Telefonverzeichnisse sind eine Nummernquelle für Betrüger - und daraus kann man sich über die Mobilfunk- und Festnetzanbieter austragen lassen.
Wer immer wieder von bestimmten Nummern belästigt wird, kann diese etwa im Smartphone blockieren. Es ist auch sinnvoll, solche Nummern bei der Bundesnetzagentur zu melden. Und wer sich etwa bei Whatsapp mehr abschotten möchte, kann in den Einstellungen unter "Datenschutz" die Option "Anrufe von Unbekannt stummschalten" aktivieren.