Fantastische Flatulenzen

Laut Studie: Die Fürze des Partners könnten das eigene Leben verlängern

Stefan Besner

Online-Redaktion

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24.4.2024, 08:28 Uhr
Die Studie macht Schluss, wenn schon nicht mit dem Geruch, dann doch zumindest dem schlechten Ruf des Furzes.

© IMAGO Die Studie macht Schluss, wenn schon nicht mit dem Geruch, dann doch zumindest dem schlechten Ruf des Furzes.

In den Betten der Republik braut sich was zusammen. Nacht für Nacht knattert, quietscht, flappt, flattert und brodelt es, bis sich die Daunen vor Entsetzen gen Himmel heben. "AH NEE!", schreit es. "DU SCHWEIN!", heißt es. Selbst im tiefsten Winter wird dann häufig das Fenster aufgerissen, um mit frischer Luft dem olfaktorischen Amoklauf des Partners ein Ende zu setzen. Völlig falsch, sagen Forscher der University of Exeter - und raten dazu, besser tief durchzuatmen.

Fantastische Fürze

Die in der Fachzeitschrift "Medicinal Chemistry Communications" veröffentlichte Studie macht Schluss, wenn schon nicht mit dem üblen Geruch, dann doch zumindest dem schlechten Ruf des Furzes. Das Forscherteam um Dr. Mark Wood beleuchtet die positiven Auswirkungen der unangenehmen Ausdünstung, genauer: Eines Bestandteils namens Schwefelwasserstoff. "Obwohl es als stechendes, unangenegm riechendes Gas in faulen Eiern und Blähungen bekannt ist, wird Schwefelwasserstoff natürlich im Körper produziert und könnte in der Tat ein Held der Gesundheitsvorsorge sein.", wird Dr. Wood in "menshealth" zitiert.

Überraschenderweise könne das Einatmen von Fürzen demnach das Risiko mehrerer lebensbedrohlicher Krankheiten wie Krebs, Schlaganfall und Herzinfarkt verringern.

Wer seinen Partner liebt, lässt einen ziehen

Professor Matt Whiteman erläutert in "sputnik" weiter: "Wenn die Zellen durch Krankheiten angegriffen werden, setzen sie ein Enzym frei, das Kleinstmengen von Hydrogensulfid generiert. Das hält die Mitochondrien am Laufen und die Zelle somit am Leben. Würde das nicht passieren, würden die Zellen sterben und die Fähigkeit verlieren, Entzündungen zu kontrollieren.“ Die Forscher haben auf Basis dieser Erkenntnisse eine Komponente namens AP39 entwickelt, die nach und nach kleine Mengen Schwefelwasserstoff direkt an die Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, abgibt und somit auch das Risiko von Arthritis und Demenz im Alter senken soll.

Demnächst könnte es in deutschen Schlafzimmern also anstelle von "Alter, mach das Fenster auf!" eher heißen: "Baby, lass mal wieder einen ziehen, ich fühl mich heute nicht so gut..."