Schule von Zuhause
Studie: Homeschooling belastet Eltern junger Schüler besonders stark
1.6.2021, 15:23 UhrDabei seien Eltern jüngerer Kinder besonders stark belastet, teilte die Universität Bielefeld am Dienstag mit. Gerade bei den Grundschulkindern kämen im Homeschooling zu den Verständnisproblemen noch Motivations- und Konzentrationsprobleme hinzu.
An der Studie der Medizinischen Fakultät der Uni Bielefeld und der Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Evangelischen Klinikum Bethel nahmen den Angaben zufolge 517 Eltern von Kindern der ersten bis 13. Jahrgangsstufe teil.
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Mehr als die Hälfte der Kinder in der ersten bis vierten Klasse müssten regelmäßig von ihren Eltern beim Lernen motiviert werden, sagte Britta Wrede von der Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe. Dies werde von einem Großteil der Eltern als „sehr herausfordernd“ empfunden. Mehr als die Hälfte der Mütter und Väter jüngerer Kinder gab an, mitunter gereizt und ungeduldig auf die Fragen des Nachwuchses zu antworten. Für viele Eltern nähmen durch das Homeschooling ihre Zufriedenheit und das allgemeine Wohlbefinden ab, erläuterte Michael Siniatchkin vom Evangelischen Klinikum Bethel.
Bei mehr als 60 Prozent der Familien mit Grundschulkindern kommt es demnach wegen des pandemiebedingten Lernens zu Hause häufig zu Streit. Bei den Eltern von Schülerinnen und Schülern der Klassen 11 bis 13 berichteten davon nur zehn Prozent. Über 60 Prozent der Erst- bis Viertklässler brauchen regelmäßig Hilfe bei Fragen und vier Fünftel der Eltern besprechen mit ihnen die Schulaufgaben. In den oberen Jahrgängen liegen auch hier die Werte nur bei jeweils einem Zehntel.
Ein Teil der Väter und Mütter steht laut der Befragung digitalem Unterricht prinzipiell kritisch gegenüber, unter anderem wegen der erhöhten Bildschirmzeiten ihrer Kinder, sagte Wrede. Ein anderer Teil sähe dagegen in der Digitalisierung des Unterrichts eine große Chance - bei angemessenen Voraussetzungen und qualifizierter Durchführung.
In einer Online-Befragung von November 2020 bis Februar 2021 hatten sich die Eltern unter anderem zu ihrem eigenen Belastungserleben und dem Unterstützungsbedarf ihrer Kinder geäußert. Die Ergebnisse wurden jüngst in der Zeitschrift „Psychotherapie aktuell“ veröffentlicht.
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