Teheran hält US-Hilfsangebot nach Erdbeben für heuchlerisch

15.8.2012, 15:52 Uhr
Teheran hält US-Hilfsangebot nach Erdbeben für heuchlerisch

© AP

„Wenn die Vereinigten Staaten wirklich helfen wollen, dann sollten sie die Sanktionen aufheben, damit wir Medikamente kaufen können“, ergänzte er nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Fars. Im Streit über das Atomprogramm des Iran haben der Westen und die Vereinten Nationen Strafmaßnahmen gegen das Land verhängt.

Deutsche Hilfsorganisation vor Ort

Bei dem Doppelbeben am Samstag waren nach unterschiedlichen Angaben offizieller Stellen etwa 300 Menschen ums Leben gekommen und 5000 verletzt worden. 54.000 Einwohner sind nach Angaben der Einsatzleitung obdachlos. Der Iran hatte zunächst jede ausländische Hilfe abgelehnt, seine Meinung dann aber geändert. So schickte etwa die deutsche Hilfsorganisation Humedica aus Kaufbeuren ein Ärzteteam in das Katastrophengebiet an der iranisch-türkischen Grenze nahe der Stadt Täbris.

„Wir haben nicht um Hilfe gebeten. Aber einige Länder wie Pakistan, Katar und die Türkei haben welche geschickt“, sagte Kadami. Die US-Regierung hatte erklärt: „Wir stehen bereit, in dieser schwierigen Zeit Hilfe zu leisten.“

Der Einsatzleiter dementierte überdies Berichte iranischer Medien vom Dienstag, es seien Überlebende und auch weitere Leichen gefunden worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Mehr hatte gemeldet, eine Mutter von vier Kindern sei aus den Trümmern ihres Hauses befreit worden. Das Staatsfernsehen hatte darüber hinaus die Rettung zweier Menschen vermeldet, die von Spürhunden entdeckt worden seien.

Keine Kommentare