Teilchenbeschleuniger am Cern läuft wieder

GENF - Der weltgrößte Teilchenbeschleuniger, der Large Hadron Collider (LHC) am europäischen Atomforschungszentrum Cern, ist nach zweijähriger Aufrüstung wieder in Betrieb. Die "Weltmaschine" startete am Sonntag, wie das Cern in Genf mitteilte.

Die Ingenieure leiteten erfolgreich zwei Protonenstrahlen in den 27 Kilometer langen ringförmigen Beschleuniger. In den kommenden Tagen sollen den Betreibern zufolge sämtliche Systeme überprüft werden, bevor die Energie der Protonenstrahlen erhöht wird.  In dem Ringtunnel des LHC lassen die Wissenschaftler Protonen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen.

Bei diesen Kollisionen hoffen die Forscher auf Spuren neu entstandener Teilchen. Auf diese Weise war vor drei Jahren am LHC das zuvor nur hypothetisch bekannte Higgs-Boson nachgewiesen worden, das anderen Teilchen deren Masse verleiht.  Der an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz liegende unterirdische Teilchenbeschleuniger war im Februar 2013 nach dreijährigem Betrieb heruntergefahren und anschließend modernisiert worden.

Nach dem Neustart sollen in dem Teilchenbeschleuniger Protonen mit fast doppelt so hoher Energie kollidieren wie in der ersten LHC-Betriebsphase. Wissenschaftler erhoffen sich von den Experimenten unter anderem Aufschluss über die Natur der bislang rätselhaften Dunklen Materie. Ein Kurzschluss hatte vor wenigen Tagen eine Verschiebung des LHC-Neustarts erzwungen.