Ist Scheren überhaupt sinnvoll?

Tierliebhaber aufgepasst: Können Hunde schwitzen?

10.10.2022, 10:59 Uhr
Hecheln gilt als der effizienteste Abkühlmechanismus für Hunde.

© Bo Valentino via www.imago-images.de Hecheln gilt als der effizienteste Abkühlmechanismus für Hunde.

Hunde können ihre Körpertemperatur durch Schwitzen regulieren - allerdings nicht ausschließlich dadurch.

Schwitzen ist beim Menschen der Prozess, bei dem der Körper versucht, seine Innentemperatur aufgrund verschiedener Bedingungen (fieberhafte Veränderungen, hohe Umgebungstemperatur usw.) zu senken. Schweiß wird dafür von den auf der gesamten Körperoberfläche vorhandenen Schweißdrüsen produziert und hilft dem Körper seine Innentemperatur zu senken.

Während die Wärmeregulierung beim Menschen durch bis zu vier Millionen sogenannter "ekkriner Schweißdrüsen", die überall im Körper in der Haut verteilt sind, garantiert wird, begünstigt das Schwitzen bei Hunden die Senkung der Körpertemperatur nur minimal. Der Grund, warum Hunde nicht so stark schwitzen wie Menschen, liegt an ihren Schweißdrüsen.

Wärmeregulierung des Hundes

Hunde haben zwei Arten von Schweißdrüsen: die merokrinen und die apokrinen Drüsen.

Die merokrinen Schweißdrüsen funktionieren ähnlich wie beim Menschen. Sie befinden sich auf den Pfoten und der Nase des Hundes und werden aktiviert, um seine Körpertemperatur zu senken, wenn sie zu hoch wird.

Die apokrinen Schweißdrüsen sind hauptsächlich für die Ausschüttung von Pheromonen, "Geruchsstoffe", die es den Tieren ermöglichen, sich zu "erkennen". Diese sind auf der gesamten Körperoberfläche des Hundes zu finden.

Die meisten Schweißdrüsen befinden sich im Pfotenbereich. Die darin enthaltene Fettschicht ermöglicht es, auch als Isolator für extreme Bodentemperaturen zu wirken. Wenn dem Hund heiß ist, gibt er Wasserdampf durch die Pfoten ab.

Hunde schwitzen auch aus dem Maul, indem sie die Zunge herausstrecken und hecheln. Auf den ersten Blick mögen sie nervös und ängstlich erscheinen. Es ist jedoch der effizienteste Abkühlmechanismus für Hunde. Dadurch wird die Luft durch die Nase angesaugt und durch den Mund ausgeatmet. Die Feuchtigkeit in der Luft wird absorbiert und die erwärmte Luft verlässt den Brustkorb und die Maulhöhle. Dieser Prozess sorgt für die notwendige Kühlung von Zunge, Mund und Rachen.

Die Wärmeregulierung bei Hunden erfolgt auch über dilative (gefäßerweiternde) Blutgefäße, insbesondere in der Haut von Gesicht und Ohren. Dieser Prozess (auch Gefäßerweiterung genannt) bewirkt, dass das Blut in den Gefäßen nahe an die Körperoberfläche kommt, um durch Wärmeableitung zu "kühlen".

Das Fell und die Haut des Hundes wirken als Isolatoren, indem sie eine Wärmeregulierung gegen Hitze und Kälte ausüben. Aus diesem Grund ist es nie gut, einen Hund zu scheren, da wir dadurch nicht nur seinen Schutz vor Außentemperaturen aufheben, sondern auch seine Immunabwehr senken. Während das Fell im Sommer als Barriere für die Außenhitze wirkt, bewahrt das Fell im Winter die Körperwärme und hält die Kälte vom Körper fern.

Ausnahmen von der Regel

Große Hunde haben eher Schwierigkeiten, ihre Temperatur auszugleichen. Im Vergleich zu ihren "kleinen Freunden" haben sie es schwerer, sich abzukühlen und können teilweise nicht die gesamte vom Körper erzeugte Wärme optimal abgeben.

Haarlose Hunde sind im Thema Wärmeregulierung eine Ausnahme. Zum Beispiel sind mexikanische Nackthunde auch mit Schweißdrüsen an der Hautoberfläche ausgestattet. Da er direkt über seine Haut am Körper schwitzen "kann", hechelt er, wie es der Großteil seiner Artgenossen tut, nicht.

Haben Sie schon mal von "Hitzschlag" gehört?

Hunde haben normalerweise eine Körpertemperatur von etwa 38 bis 39 Grad. Eine der größten Gefahren für die Vierbeiner ist der Hitzschlag, der sogar bis zum Tod führen kann.

Um einen Hitzschlag zu vermeiden, ist es gut, dem Hund immer ausreichend Zugang zu frischem Wasser zu gewähren. Bei langen Spaziergängen in der Sonne soll der Vierbeiner immer die Möglichkeit haben, etwas Schatten zu haben. Um Schäden an den Pfoten Ihres treuen Begleiters zu vermeiden, überprüfen Sie vor dem Spaziergang auch die Temperatur des Bodens. Außerdem sollte der Hund bei Hitze niemals allein im Auto sein. Für das Tier kann das tödlich enden.

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