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Verdächtiger von Magdeburg drohte - Hunderte bei Mahnwache am Ort der Trauer
22.12.2024, 14:56 Uhr+++ Hunderte versammelten sich am Sonntagmittag vor der Johanniskirche - zu einer Mahnwache am Ort der Trauer in Magdeburg. Inzwischen ist klar, dass es sich bei den Toten nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt um einen neunjährigen Jungen und vier Erwachsene handelt.
+++ In das Gedenken in der Magdeburger Innenstadt mischten sich am Samstagabend aber auch rechte Parolen. Etwa 1.000 Teilnehmer versammelten sich nach einer ersten Schätzung der Polizei auf einem zentralen Platz der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur "News5" wurde die Demonstration bereits kurz nach der Todesfahrt organisiert. Auch die Jugendorganisation der AfD soll sich mit einer Mahnwache angeschlossen haben.
+++ Das Motiv des Todesfahrers von Magdeburg war möglicherweise Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter vom Weihnachtsmarkt bislang wegen fünffachen Mordes.
Mindestens zwei Menschen sind bei dem Anschlag in Magdeburg getötet worden - darunter ein Kleinkind. Der Ministerpräsident spricht von einer Katastrophe.
Bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, ein Erwachsener und ein Kleinkind. Dies sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff.
Außerdem seien sehr viele Menschen verletzt worden - mindestens 60, davon seien mehrere schwer verletzt worden. Weitere Tote könnten nicht ausgeschlossen werden. "Das ist eine Katastrophe für die Stadt Magdeburg und für das Land und auch generell für Deutschland", sagte Haseloff.
Nach jetzigem Stand ein Einzeltäter
Bei dem festgenommenen Verdächtigen handele es sich um einen Arzt, der in Bernburg lebe und arbeite. Er sei nach bisherigen Erkenntnissen ein Einzeltäter und war den Behörden nicht als Islamist bekannt. "Nach jetzigem Stand ist es ein Einzeltäter, sodass auch für die Stadt nach jetzigem Ermessen keine weitere Gefahr ausgeht, weil wir ihn festnehmen konnten und jetzt alle Untersuchungen laufen."
Landesinnenministerin Tamara Zieschang sagte, der Mann stamme aus Saudi-Arabien, er sei 2006 erstmals nach Deutschland gekommen und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Der Täter ist laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast.
Ministerpräsident Haseloff dankte auch allen Helfern und Einsatzkräften: "Und mein tiefstes Bedauern und Mitgefühl allen Angehörigen und allen Betroffenen, die auch durch den Schock, selbst wenn sie nicht persönlich betroffen wurden, ganz aus dem Leben gerissen wurden." Es müssten nun alle gemeinsam das Geschehene verarbeiten.
Die Versorgung der Verletzten laufe mit maximalen Kapazitäten und Ressourcen, sagte der CDU-Politiker weiter. "Ich muss sagen, das läuft alles wirklich generalstabsmäßig. Und trotzdem ist immer noch eine nicht abschließend zu bewertende Lage hier zur Kenntnis zu nehmen."