Ermittlungen laufen
Tödliche Messerattacke in Berlin - dann schießt die Polizei: Erste Details zum Motiv bekannt
13.04.2025, 13:18 Uhr
Am gestrigen Samstag ereigneten sich in der deutschen Hauptstadt dramatische Szenen. Mitten am Tag gerieten zwei Männer in einem U-Bahnhof aneinander. Ein 43 Jahre alter Syrer zückte ein Messer und stach seinen Kontrahenten, einen 29 Jahre alten Deutschen, nieder. Der Mann wird tödlich verletzt. Der Messer-Angreifer entfernte sich vom Tatort und bedroht laut „dpa“ im Zuge seiner Flucht Einsatzkräfte mit dem Messer. Die Beamten reagieren - und schießen.
Der mutmaßliche Angreifer wurde demnach schwer verletzt und vor Ort reanimiert. Dann sei er in ein Krankenhaus gebracht und dort notoperiert worden. Die Identität des mutmaßlichen Täters und auch sein Zustand waren am Abend zunächst unklar. Nun ist bekannt geworden: Der Mann ist gestorben. Er wurde heute Morgen für tot erklärt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der „dpa“ sagte.
Reanimationsversuch bei Opfer vergeblich
Beim Opfer kam laut Angaben eines Feuerwehrsprechers die Hilfe zu spät. Einsatzkräfte versuchten demnach noch, den Mann vor Ort zu reanimieren. Er erlag aber seinen Verletzungen.
Die beiden Männer waren den Angaben zufolge am Samstagnachmittag im U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz im Berliner Westen aneinandergeraten. Dann soll einer den anderen mit einem Messer angegriffen und so schwer verletzt haben, dass er starb. Viele Menschen am Bahnsteig bekamen den Vorfall mit. Vor Ort wurde eine Notfallbetreuung eingerichtet.
Polizei gibt weitere Details bekannt - kein islamistisches Motiv
Polizeisprecher Florian Nath sagte, der mutmaßliche Angreifer sei auf die Schloßstraße geflüchtet, die vom Sophie-Charlotte-Platz zum Schloss Charlottenburg führt. Beamte hätten den Mann einige Hundert Meter weiter gestellt. Dort soll er sie mit erhobenem Messer bedroht haben. Ein Polizist habe daraufhin mehrere Schüsse auf den Mann abgegeben, hieß es weiter.
Bei der tödlichen Messerattacke in einer Berliner U-Bahn liegen laut neuesten Angaben der Ermittler keine Hinweise auf eine islamistisch-terroristische Motivlage vor. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mit. Der 43 Jahre alter Syrer soll den Angaben zufolge am Samstag einen 29-jährigen Deutschen in einer U-Bahn drei Stiche mit einem Küchenmesser versetzt haben. Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung zwischen beiden.
Der 29-Jährige habe am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz im Berliner Westen den Zug noch eigenständig verlassen können, sei dann aber auf dem Bahnsteig zusammengebrochen. Er starb noch vor Ort.
Beide Verstorbene sind polizei- und justizbekannt
Der mutmaßliche Angreifer wurde wenig später draußen auf der Straße mindestens dreimal von einem Polizisten getroffen, der von seiner Dienstwaffe Gebrauch gemacht hatte, wie es hieß. Der 43-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er am Sonntagmorgen trotz Notoperation starb.
Beide Verstorbene seien polizei- und justizbekannt, hieß es in der Mitteilung. Zum Aufenthaltsstatus des 43-Jährigen lägen noch keine Erkenntnisse vor.
Mordkommission sollte die Ermittlungen übernehmen
Am Abend traf die Kriminaltechnik am U-Bahnhof ein, der mit rotem Flatterband abgesperrt wurde. Eine Mordkommission sollte die Ermittlungen übernehmen. Das Opfer lag am Abend nach Polizeiangaben noch am Bahnsteig.
Der U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz liegt normalerweise an der U-Bahnlinie 2, die vom Westen Berlins unter anderem über Potsdamer Platz und Alexanderplatz bis nach Pankow im Osten Berlins führt. Baustellenbedingt fährt am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz derzeit die U12.
Der U-Bahnverkehr wurde nach der Gewalttat vom Samstag zunächst unterbrochen. Das Schloss Charlottenburg in der Nähe des U-Bahnhofs ist ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen und Berlinerinnen und Berliner, vor allem am Wochenende.
Dieser Artikel wurde am 13. April 2025 um 13.18 Uhr aktualisiert.