Notruf am Morgen

Touristen-Boot sinkt vor Ägypten: Zwei Urlauber aus Bayern vermisst

26.11.2024, 13:10 Uhr
Das Rote Meer ist wegen seiner Korallenriffe besonders bei Tauchern beliebt. (Archivbild)

© Marcel Lauck/ dpa Das Rote Meer ist wegen seiner Korallenriffe besonders bei Tauchern beliebt. (Archivbild)

Unter den vermissten Passagieren des im Roten Meer vor der ägyptischen Küste gesunkenen Urlauberbootes sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch Deutsche. "Leider müssen wir bestätigen, dass auch deutsche Staatsangehörige nach dem tragischen Bootsunglück im Roten Meer vermisst werden", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.

Die deutsche Botschaft in Kairo stehe dazu mit den ägyptischen Behörden in Kontakt und stehe den betroffenen Familien zur konsularischen Betreuung zur Verfügung. Zuvor hatte der Radiosender Antenne Bayern darüber berichtet.

Nach dem Bootsunglück im Roten Meer werden drei Deutsche vermisst. Wie es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin weiter hieß, wurden drei deutsche Staatsangehörige gerettet. Die deutsche Botschaft in Ägypten habe ein eigenes Team entsandt, um Betroffene vor Ort konsularisch zu betreuen. "Wir stehen mit den ägyptischen Behörden in Kontakt", hieß es weiter aus dem Auswärtigen Amt.

Zuvor hatte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi der Deutschen Presse-Agentur gesagt, dass Retter drei Leichen aus dem Wasser geborgen hätten. Angaben zur Nationalität machte er nicht. Es werden noch 13 Menschen vermisst. Zwei von ihnen stammen aus München, wie die dortige Polizei bestätigte.

Neben den Deutschen und zwei Schweizern waren auch etwa 20 Touristen aus anderen europäischen Ländern, aus den USA, China und Ägypten an Bord, wie der Gouverneur der Region, Generalmajor Amr Hanafi, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Britischen Medienberichten zufolge wurden vier Menschen aus Großbritannien vermisst. Das Außenministerium erklärte, es leiste "einer Reihe britischer Staatsbürger und ihrer Familien" konsularische Unterstützung.

Notruf am frühen Morgen

Die gut 40 Meter lange Motorjacht "Sea Story" war seit Sonntag im Roten Meer unterwegs. Sie war aus Port Ghalib gestartet und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen. Am frühen Morgen habe die Crew einen Notruf abgesetzt, die Jacht sei dann gesunken, teilte Hanafi mit. Die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere wird für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer beworben.

In der Gegend begann nach dem Unglück eine umfassende Suche nach Überlebenden mit der ägyptischen Marine. 28 Überlebende seien nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden, die per Flugzeug und mit einer Fregatte der ägyptischen Streitkräfte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt würden, erklärte Hanafi.

Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte bei deutschen Urlaubern sehr beliebt. Die meisten Touristen in dem nordafrikanischen Land kommen aus Deutschland und Russland. In Ägypten herrscht während der Wintermonate ein angenehm warmes Klima. Auch hier kann das Wetter auf See aber umschlagen und stürmisch werden. Für Taucher bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit.