Wanderunglück

Tragödie in den Bergen: Deutsche stürzt 80 Meter in die Tiefe - Leiche zehn Tage lang unentdeckt

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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20.9.2024, 19:44 Uhr
Das Bergpanorama bei Ridnaun im Norden Italiens.

© xboeresculx/IMAGO/Depositphotos Das Bergpanorama bei Ridnaun im Norden Italiens.

Eine Wanderung in den südtiroler Alpen endete für eine Frau aus Deutschland tödlich. "Traurige Gewissheit nach der Suchaktion einer vermissten Wanderin (...) : Die seit zehn Tagen vermisste 52-jährige Frau konnte heute nach einer groß angelegten Suchaktion nur noch tot geborgen werden", schrieb der Bergrettungsdienst Ridnaun/Ratschings auf seiner Facebook-Seite. Die Frau sei von Pflersch nahe der Grenze zu Österreich nach Ridnaun unterwegs gewesen, als sie auf unwegsamem Gelände in die Tiefe rund 80 Meter in die Tiefe stürzte.

Einem Bericht von "Wasserburg24" zufolge kontaktierten Angehörige der Frau am Montag die Polizei in Deutschland, nachdem die 54-Jährige an diesem Tag nicht wie vereinbart von ihrer Reise zurückgekehrt war. Der Ortsstellenleiter der Bergrettung Ridnaun/Ratschings äußerte dem Portal "stol.it" gegenüber die Vermutung, dass die Angehörigen sich nicht früher bei der Polizei meldeten, weil sie dachten, dass sie auf ihrer Wanderroute keinen Handyempfang habe.

Großangelegte Suchaktion

Zuletzt gesehen worden war die Frau am 8. September - das Unglück ereignete sich wohl bereits kurze Zeit später und blieb in der Folge zehn Tage unentdeckt. Erst am Mittwoch startete eine großangelegte Suchaktion: Zuerst wurde die ungefähre Position der Frau per Handyortung ermittelt, an der anschließenden Absuche des eingegrenzten Gebietes waren auch Drohnen und Suchhunde beteiligt. Nachdem die Leiche der 54-Jährigen gefunden worden war, wurde sie mit einem Rettungshubschrauber geborgen.

Der Romedius-Pilgerweg erstreckt sich über knapp 190 Kilometer von Innsbruck bis San Romedio südlich von Bozen. Der Weg ist auf zwölf Tagesetappen ausgelegt, dabei müssen mehr als 9500 Höhenmeter überwunden werden.

Zweites Unglück binnen weniger Tage

Beim Tod der 54-Jährigen handelt es sich um das zweite schwere Unglück in den Alpen binnen weniger Tage. Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass ein deutscher Wanderer in den Alpen ums Leben gekommen ist. Dabei handelte es sich um einen 71-Jährigen aus Oberfranken, der seit Samstag vermisst worden war. Der Mann war von einer Lawine verschüttet worden, die Suche nach ihm wegen der Gefahr für die Retter tagelang unterbrochen werden.

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