Sogar aus dem Weltall sichtbar

Traumurlaub ade: Schleimplage in Italien - Touristenhotspot betroffen

Erik Thieme

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14.8.2024, 14:40 Uhr
Der Schleim (weiß) ist selbst auf Satellitenbildern eindeutig zu erkennen.

© European Union, Copernicus Sentinel-2 imagery Der Schleim (weiß) ist selbst auf Satellitenbildern eindeutig zu erkennen.

In Italien sehen sich die Menschen aktuell mit "Mucillagine" konfrontiert - glitschigem Meeresschaum. Der Schleim ist zwar für Menschen ungefährlich, viele Touristen empfinden ihn dennoch als eklig.

Das Erdbeobachtungsprogramm der EU - Copernicus Climate Change Service (CCV) - veröffentlichte am 11. August Satellitenbilder der Küste vor der Stadt Rimini. Auf dem Foto ist jede Menge grün blühender Phytoplankton zu sehen. Dieses Phänomen wurde laut Copernicus von kürzlich auftretenden, starken Regenfällen sowie vermehrtem Frischwasser in der nördlichen Adria begünstigt.

Die Satellitenbilder zeigen jedoch ebenso den Effekt der Blüten. Durch sie sammelt sich Schleim vor der italienischen Küste, der auf den Fotos als weiße Fläche zu erkennen ist.

Schleim führt zu Problemen

Für Menschen ist der Schleim grundsätzlich ungefährlich. Der italienischen Zeitung "La Stampa" zufolge kann sich durch den Schleim allerdings Mikroplastik vor der Küste ansammeln, das über den Verzehr von Fischen und Meeresfrüchten in den menschlichen Körper gelangen kann. Laut der Naturschutzorganisation Greenpeace war bereits Ende Juni ein Meeresschutzgebiet in Ligurien von "Mucillagine" betroffen. Demnach seien in einer Tiefe von 15 bis 30 Metern 95 bis 100 Prozent des Meeresbodens mit dem Schleim bedeckt. Die enthaltenen Stoffe können Meerestiere ersticken und stellen eine Gefahr für die Artenvielfalt dar.

Negative Folgen hat das Naturphänomen derweil auch für die Menschen vor Ort: Die ortsansässigen Fischer können ihre Netze in den betroffenen Regionen nun nicht mehr auswerfen.