Viele neue Standorte

Überraschendes Comeback: McDonald's, Burger King und KFC kriegen Konkurrenz

Andrea Munkert

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31.10.2024, 09:28 Uhr
Ein alter Hase kehrt mit neuem Konzept in der Schnellrestaurant-Branche zurück. Die Konkurrenten wie Burger King, McDonald's und Co. erhalten damit eine weitere Konkurrenz.

© Imago/CHROMORANGE/Imago/Future Image Ein alter Hase kehrt mit neuem Konzept in der Schnellrestaurant-Branche zurück. Die Konkurrenten wie Burger King, McDonald's und Co. erhalten damit eine weitere Konkurrenz.

Bis 2010 schloss das Filial-Unternehmen fast all seine Anlaufstellen im Bundesgebiet - damit zog eine der erfolgreichsten deutschen Gastro-Ketten die Reißleine. Jetzt hat "Wienerwald" sein Comeback angekündigt - mit einigen zeitgemäßen Neuerungen. Für die etablierte Konkurrenz im Fast-Food-Sektor wie McDonald's, Burger King oder KFC bedeutet das: Sie sollten sich rüsten.

Früher, in den 70ern und 80ern war "Wienerwald" die Anlaufstelle für diejenigen, die Mahlzeiten mit Hähnchen oder anderem Geflügel suchten. Laut "Der Westen" verkaufte die gastronomische Kette in ihren Spitzenzeiten eigenen Angaben zufolge bis zu 700.000 Hähnchen pro Tag. Derartige Zahlen entdeckt man auch auf der Webseite.

Bereits in den 80ern plagte die Insolvenz die Kette, 1999 folgte der Dioxinskandal, der in den damals noch 120 "Wienerwald"-Filialen zu heftigen Umsatzeinbußen führte. Die Marke war, in Summe, nicht mehr zu halten: 2003 folgte der nächste Insolvenzantrag. Wegen der schwachen Konjunktur und der Auswirkungen der Geflügelpest sei die geplante Wende misslungen, teilte die Wienerwald AG damals mit. Der vorläufige Insolvenzverwalter führe den Geschäftsbetrieb erst einmal fort. Die von "Hendl-König" Friedrich Jahn gegründete Restaurant-Kette steckte da schon seit Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Anfang 2022 gab es nur noch ein Dutzend Filialen, die jedoch nach und nach von schlossen.

Jetzt erfolgt offensichtlich die Rolle rückwärts: Im Oktober 2023 eröffnete in Torfhaus im Harz das erste, neue Schnellrestaurant – in Hildesheim soll im November 2024 der nächste Standort folgen, 2025 stehen Dresden, Bielefeld und weitere Standorte, wie in Schleswig-Holstein, auf dem Programm, hat "Der Westen" in Erfahrung gebracht. Auf der Webseite werden die Neueröffnungen ebenfalls angeführt. Ob Bayern oder explizit Nürnberg wieder mit einer Filiale bedacht werden, ist derzeit nicht absehbar. Früher gab es einige Filialen im Nürnberger Stadtgebiet.

"Es versteht sich fast von selbst, dass das gastronomische Angebot im Wienerwald dem Zeitgeist einer ausgewogenen, auf Frische betonten Speisekarte entspricht. Dabei bleibt das Grillhähnchen natürlich der Headliner", lässt sich auf der Webseite nachlesen. Auf Schweinefleisch werde gänzlich verzichtet, "vegetarische und vegane Speisen spielen neben Bowls und traditionellen Gerichten und Desserts im modernen Look eine Hauptrolle". So will sich das Unternehmen an die aktuellen Ernährungsgewohnheiten der Kundschaft anzupassen. Man will mit der Zeit gehen und modern agieren.

Eine weitere Neuerung im Businessplan von "Wienerwald" ist, dass sie sogenannte Roadrunner auf die Straßen und Plätze bringen wollen, das führt das Unternehmen ebenfalls auf seiner Webseite an. Damit will es im To-Go-Geschäft mitmischen. Dahinter verbergen sich Ladenbuden oder Shops in Shops. "Auf lediglich 35 qm oder mehr inszenieren wir einen großen Teil unserer Restaurant-Standardspeisen und Snacks zum sofortigen Mitnehmen und Verzehren. Und das alles bei absolut geringem Personalaufwand", wird "Wienerwald"-Geschäftsführer Thies Borch-Madsen auf der Webseite zitiert. Damit wird "Wienerwald" an Autobahn-Raststätten, Tankstellen, im Lebensmittelhandel, an Flughäfen oder Bahnhöfen verfügbar sein.

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