Vorstöße aus Ländern

Umfrage: Smartphone-Verbot an deutschen Schulen? Jeder Dritte ist dafür

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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21.03.2025, 15:29 Uhr
Ein Selfie auf dem Schulgelände? Vielen Menschen wäre es recht, wenn das in Zukunft nicht mehr erlaubt wäre (Symbolbild).

© IMAGO/Ok Shu/IMAGO/Westend61 Ein Selfie auf dem Schulgelände? Vielen Menschen wäre es recht, wenn das in Zukunft nicht mehr erlaubt wäre (Symbolbild).

Jeder Dritte ist einer Umfrage zufolge dafür, die private Handynutzung in Schulen komplett zu untersagen. In einer YouGov-Umfrage für die Deutsche Presse-Agentur sprachen sich 33 Prozent dafür aus. 44 Prozent sind dafür, Smartphones zu privaten Zwecken nur zu bestimmten Zeiten wie der Mittagspause zu erlauben. 23 Prozent würden die private Handynutzung an Schulen nur für bestimmte Altersgruppen zulassen und 20 Prozent nur an bestimmten Orten, wie Pausenräumen. Für eine völlige Freigabe sprachen sich nur 3 Prozent aus.

Repräsentativ befragt wurden zwischen dem 19. und 21. März 2.049 Personen ab 18 Jahren. Sie konnten unter mehreren Aussagen auswählen - auch mehrere Antworten waren möglich. Die Zustimmung für ein komplettes Handyverbot variiert stark nach Alter. In der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren sprachen sich nur 18 Prozent dafür aus, Menschen zwischen 25 und 44 sind zu 28 Prozent, 44- bis 54-Jährige zu 37 und über 55-Jährige zu 38 Prozent dafür.

Vorstöße aus den Ländern für Einschränkungen an Schulen

Aus Baden-Württemberg und Hessen waren zuletzt Vorstöße gekommen, die private Handynutzung an Schulen einzuschränken. In anderen Ländern Europas gibt es bereits Verbote oder sie sind geplant. So besteht in Frankreich bereits seit 2010 ein Handyverbot an Vor-, Grund- und weiterführenden Schulen. Zunächst war das Verbot auf den Unterricht beschränkt, seit 2018 gilt es für die gesamten Schulgebäude - Pausenhöfe inklusive. Lediglich die französischen Gymnasien ("lycées") sind von der Regelung ausgenommen.

Wie erst in diesem Monat bekannt wurde, plant auch die neue österreichische Regierung ein Smartphone-Verbot an Schulen einzuführen. In Deutschland liegt Bildung in der Kompetenz der Länder. Bundeseinheitliche Regeln können daher nicht einfach beschlossen werden. Die Bildungsminister der Länder könnten sich auf einheitliche Empfehlungen verständigen. Das zeichnet sich aktuell aber nicht ab, wie nach Beratungen der Ministerinnen und Minister in Berlin deutlich wurde.

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