Was dahinter steckt

Unfassbare Geschichte aus Bayern: Stadt sitzt auf 72.000 Tonnen Diamanten - NASA schaute vorbei

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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8.9.2024, 12:56 Uhr
Bayerische Stadt sitzt auf 72.000 Tonnen Diamanten. (Symbolbild)

© imago Bayerische Stadt sitzt auf 72.000 Tonnen Diamanten. (Symbolbild)

Es klingt wie aus einem Filmstreifen aus der Medien-Metropole Los Angeles, spielt sich aber so tatsächlich im wahren Leben mitten in Bayern ab.

Der Reihe nach. Die deutsche Stadt Nördlingen sitzt auf einem buchstäblich unglaublichen Schatz. Sage und schreibe 72.000 Tonnen (!) Diamanten. Zuerst berichtete das Portal "TRAVELBOOK" über diese Angelegenheit.

Wie der "Springer"-Verlag dazu weiter erklärt, könne man an sonnigen Tagen ein einzigartiges Phänomen beobachten. So könnte es sein, dass Wände und Gebäude glitzern und funkeln. Wer hier jetzt eine optische Täuschung vermutet, der irrt gewaltig. Denn: Nördlingen sitzt auf einem unglaublichen Schatz. Und das wortwörtlich.

So befinde sich in den Gemäuern schätzungsweise rund 72.000 Tonnen Diamanten.

Die vielleicht wichtigste Frage, die man sich stellen könnte: Wie kamen die Edelsteine dort genau hin? Und wieso wurden sie erst vor rund 60 Jahren entdeckt? Darauf scheint "BBC" eine Antwort kennen zu wollen.

So liege die Stadt Nördlingen – aus der mit Gerd Müller einst einer der legendärsten deutschen Fußballer aller Zeiten hervorging – am sogenannten Nördlinger Ries, einem 26 Kilometer breiten Krater. Zunächst dachte man, es handele sich um die Überreste eines erloschenen Vulkans. Dies stellte sich dann jedoch als falsch heraus.

Wir schreiben das Jahr 1960, die US-Geologen Eugene Shoemaker und Edward Chao besuchen die deutsche Stadt Nördlingen. Dabei stellen sie fest, dass es sich nicht um einen Vulkankrater handelt, sondern um mit Diamanten durchsetztes Gestein, dass der Krater um Nördlingen vor etwa 15 Millionen Jahren durch den Einschlag eines gewaltigen Asteroiden entstanden sein muss.

Durch den ungeheuren Druck und die Hitze, die der Einschlag mit sich brachte, wandelte sich der in dem Asteroiden-Gestein enthaltene Kohlenstoff zu den Edelsteinen um.

Warum aber wurden die Steine nicht eher entdeckt? Auch darauf scheint es eine Antwort zu geben. So sind die Steine aus Nördlingen weniger als 0,2 Millimeter im Durchmesser groß. Dadurch haben die Steine rein wirtschaftlich gesehen keinerlei Wert. Dieser Umstand rettete sie wohl auch vor einer früheren Entdeckung.

Trotzdem hält Nördlingen den Weltrekord in Sachen Diamantenkonzentration. Nirgendwo anders auf der Welt sei die Dichte derart groß wie dort.

Der Asteroideneinschlag brachte Nördlingen übrigens auf der ganzen Welt auf die Landkarte. So besuchten bereits die Astronauten der Missionen von Apollo 14 und 16 das Nördlinger Ries vor ihrem Start ins All. Dadurch wollte man sich darauf vorbereiten, welches Gestein man gegebenenfalls im Weltraum finden und anschließend auf die Erde bringen könnte.