Verkehr

Verkehrsverwaltung zur A100: Es gab ein anderes Szenario

20.03.2025, 11:48 Uhr
Die Vollsperrung der Ringbahnbrücke sorgt für lange Staus im Westen Berlins.

© Sebastian Gollnow/dpa Die Vollsperrung der Ringbahnbrücke sorgt für lange Staus im Westen Berlins.

Die Berliner Verkehrsverwaltung hat Kritik zurückgewiesen, sich nicht rechtzeitig auf eine mögliche Vollsperrung der Ringbahnbrücke an der A100 im Westen Berlins vorbereitet zu haben. "Man wusste schon lange, dass dort etwas gemacht werden muss, aber es war eine Ersatzbrücke geplant. Insofern musste sich keiner Gedanken über eine Verkehrsumleitung machen", sagte eine Sprecherin der Verkehrsverwaltung auf dpa-Anfrage. 

Es habe bereits eine Bauplanung für eine Ersatzbrücke, den Abriss der alten und den Bau einer neuen gegeben. "Der Vorwurf, ihr habt euch nicht vorbereitet, stimmt nicht. Es gab eine andere Variante. Das ist einfach die Situation", so die Sprecherin. "An dem Punkt sind wir jetzt nicht mehr."

"Dass die Brücke reif war, das wussten alle, die Frage war, wie lange kann ich sie noch nutzen", sagte die Sprecherin. Die Vollsperrung sei aber nicht langfristig absehbar gewesen. "Es gab ein anderes Szenario. Das andere Szenario hätte nicht zu den Verkehrseinschränkungen geführt, die wir jetzt haben."

Ringbahnbrücke ist voll gesperrt 

Die Ringbahnbrücke der A100 ist seit Mittwochabend aus Sicherheitsgründen in nördlicher Richtung voll gesperrt. Betroffen ist der Abschnitt, wo die A115 auf die A100 führt. 

Die Autobahn GmbH des Bundes begründete die Vollsperrung damit, statische Untersuchungen und Begutachtungen von Sachverständigen hätte ergeben, dass die Brücke nicht mehr befahrbar sei. 

Anfang März wurde festgestellt, dass sich ein bereits bekannter Riss in einem tragenden Bauteil deutlich ausgeweitet hat. Zuletzt durfte sie deswegen nur einspurig befahren werden.

Der für Straßenverkehr zuständige Bezirksstadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf, Oliver Schruoffeneger (Grüne), bezeichnete die Situation im RBB-Fernsehen als "Katastrophe mit Ansage". Er kritisierte, dass noch keine Umleitungskonzepte vorlägen. Am Mittag will die Autobahn GmbH Nordost sich zu möglichen Lösungen für die Verkehrsprobleme durch die Vollsperrung äußern.