270 Kilometer bei -20 Grad
Vierjährige erreicht Basislager des Mount Everest
19.1.2024, 13:46 UhrVier Jahre und fünf Monate ist die kleine Zara alt. Während gleichalterige Kinder meist Fahrrad fahren oder Schwimmen lernen, ist das Mädchen gemeinsam mit ihrem Vater und dem sieben Jahre alten Bruder im Himalaya bergsteigen. Damit bricht sie offenbar den Weltrekord und wird zur jüngsten Frau, die das Basislager des höchsten Berges der Welt erreicht hat, heißt es auf der Instagram-Seite ihres Bruders "sasha.jede".
Rund drei Wochen war die Familie unter der Leitung eines nepalesischen Tourenführer unterwegs. Am 1. Januar erreichte die Gruppe dann das Basislager in einer Höhe von 5300 Metern.
Extremen Bedingungen ausgesetzt
Mehr als 270 Kilometer und 20. 000 Höhenmeter legten sie zusammen mit dem Rückweg zu Fuß zurück. Dabei sollen die Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gelegen haben. David Šifra, Zaras Vater, erklärte gegenüber dem tschechischen Nachrichtenportal "Idnes", dass im Basislager die Temperatur zwischen minus 20 und minus 25 Grad schwankte. Die Herbergen, in denen sie übernachteten, waren nicht beheizt. Daher schliefen sie teilweise bei minus 11 Grad. "Wir haben die Sauerstoffsättigung im Blut ständig überwacht und versucht, uns so langsam wie möglich zu akklimatisieren", erklärte der Vater der Vierjährigen.
Zara ist lange Wege und niedrige Temperaturen gewöhnt
Eigentlich hat Zara die tschechische und kanadische Staatsbürgerschaft, lebt aber mit ihrer Familie in Malaysia.
Dank ihrer guten körperlichen Verfassung hätte Zara einige Besteiger überholt, heißt es in dem Instagram-Post. Bei ihrer Erziehung sollen ihre Eltern auf die Methoden der Ureinwohner zurückgreifen. Im vergangenen Jahr soll sie mehr als 2200 Kilometer im malaysischen Dschungel zurückgelegt haben. "Sie hat daher keine Probleme damit, auf deutlich einfacheren und sehr gut präparierten Wegen im Himalaya zu laufen." Zudem soll sie auch nie im warmen Wasser baden. Im Gegenteil: Offenbar legt sie Eis ins Wasser.
Bergsteiger reagiert skeptisch
Der erfahrene tschechische Bergsteiger Radek Jaroš ist offenbar skeptisch, was die beiden Kinder angeht. "Ich gebe zu, dass ich etwas verwirrt bin. Ich glaube nicht, dass ein vierjähriges Mädchen die Berge bewundern würde, besonders in einer so extremen Wintersaison. Es hatte sicherlich keine gute Wirkung auf ihren Organismus. Allerdings war sie weder von Lawinen noch von Gletscherspalten bedroht, der Weg führt über einen Fußweg", erklärt er gegenüber "Idnes".
Zaras Vater findet aber, dass sie der Aufgabe gewachsen sei: "Ich sage nicht, dass es nicht schwer war, aber es ging mehr um die körperliche Vorbereitung. Man muss körperlich fit sein, um diese Kilometer und Anstiege zu bewältigen, Ausdauer und Geduld haben und das hat meine kleine Tochter schon in so jungen Jahren gezeigt."