Achtjähriges Mädchen aus Italien in Deutschland aufgespürt: Kindesentführung in der eigenen Familie?

Duisburg - Ein acht Jahre altes Mädchen aus Italien wurde mehr als einen Monat lang vermisst. Inzwischen konnte die Polizei das Kind in Deutschland aufspüren. Handelt es sich bei dem Fall um Kindesentführung?

Wochenlang galt ein achtjähriges Mädchen aus Italien, konkret aus San Giovanni Teatino, als vermisst. Jetzt konnten die italienischen Behörden das Kind im deutschen Duisburg aufspüren.

Wie zunächst der "Merkur" über den Fall berichtete, war die Achtjährige aus der Obhut ihrer Großmutter verschwunden – und das bereits am 25. Mai. Der italienischen Zeitung "Rai" zufolge wurden die Eltern des Mädchens zuvor wegen Drogenhandels, Drogenbesitz und illegalem Waffenhandel verurteilt worden.

Laut dem "Merkur" hatte ein Jugendgericht ein Halbwohnprogramm verordnet, "die Mutter war verpflichtet, in derselben Gemeinde zu wohnen", schreibt das Portal. Doch plötzlich waren Mutter und Kind verschwunden. Wie "Rai" weiter berichtet, wurden beide dann aber nach mehr als einem Monat Suche in Duisburg gefunden. Auch die Tante, die genau wie die Mutter per europäischem Haftbefehl gesucht wurde, trafen die Einsatzkräfte vor Ort an.

Vorwurf der Kindesentführung

Insgesamt ermittelt die italienische Polizei jetzt gegen sechs Personen, die der Mutter bei ihrer Flucht nach Deutschland geholfen haben sollen – es steht der Vorwurf der Kindesentführung im Raum. Laut "Rai" wurden Tante und Mutter noch in Duisburg verhaftet, die Achtjährige sollte zeitnah wieder zurück nach Italien gebracht werden. Gestürmt hatten die Einsatzkräfte die Wohnung in Duisburg am 3. Juli.