Ätna spuckte Lava

Während Landeanflug auf beliebte Ferieninsel: Flugzeug muss Vulkanausbruch ausweichen

Stefan Besner

Online-Redaktion

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31.7.2024, 09:22 Uhr
Bislang ist unklar, wie lange der Luftraum über dem Ätna gesperrt bleibt. (Symbolbild)

© Imago-Images/Emmefoto/IMAGO/Emmefoto Bislang ist unklar, wie lange der Luftraum über dem Ätna gesperrt bleibt. (Symbolbild)

Flugzeugreisen sind praktisch, weil man nicht nur schnell, sondern in der Regel auch recht komfortabel an sein Ziel kommt. Wenn nicht gerade Turbulenzen der Freiheit über den Wolken ein jähes Ende setzen, steht einem entspannten Trip über die Landesgrenzen hinaus kaum etwas im Wege. Es sei denn natürlich, ein Vulkan entschließt sich, spontan auszubrechen. Das mussten die Passagiere der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways jüngst am eigenen Leib erfahren.

Wie die "rundschau-online" berichtet, hatte ein vollbesetzter Airbus A320, der von Mailand aus gestartet war, gerade den Landeanflug auf die Küstenstadt Catania begonnen, als der Ätna unerwartet in der Nacht zu Dienstag (23. Juli) ausbrach. Das Flugzeug hatte bereits die Reiseflughöhe von rund 11.000 Metern verlassen, da schoss plötzlich eine Lavafontäne in die Höhe.

Die darauffolgende Aschewolke erstreckte sich bis in 3.000 Meter über dem Meeresspiegel. Der Luftraum über Catania wurde gesperrt, im Landeanflug änderte der Pilot auf rund 10.000 Metern Höhe seinen Kurs und flog westlich am Ätna vorbei.

Flughafen von Catania gesperrt – Airbus A320 wird von Eruption überrascht

Das betroffene Flugzeug startete gemäß den Informationen von "Flightradar24" am Dienstagmorgen gegen kurz vor 9 Uhr am Flughafen Mailand-Malpensa. Wegen des Vulkanausbruchs landete der Pilot stattdessen am Flughafen von Comiso, der im Süden Siziliens liegt. Die Landung gelang ohne nennenswerte Vorkommnisse, die Passagiere wurden anschließend mit Bussen nach Catania gefahren. Bislang ist unklar, wie lange der Luftraum über dem Ätna gesperrt bleibt.

Was Sizilien-Reisende wissen müssen

Nach dem Ausbruch des Vulkans im Nordosten der italienischen Insel Sizilien hat die etwa sechs Kilometer hohe Rauchsäule nach Informationen des "ADAC" nicht nur vorübergehend den Flugverkehr in Catania kurzzeitig lahmgelegt (mittlerweile finden wieder reguläre Starts und Landungen statt). In der Stadt selbst kann es aufgrund des Ascheregens zu Verkehrsproblemen kommen. In der Vergangenheit durften bei einer Ascheschicht keine Fahrräder und Motorräder unterwegs sein. Für Pkw wurde dann die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h reduziert.

"Flugreisende sollten sich trotz der Entspannung bei ihrer Airline oder auf der Homepage des Airports von Catania über die aktuelle Lage erkundigen, da es weiterhin zu Verzögerungen im Flugbetrieb kommen kann.", schreibt der Deutsche Automobilclub weiter. Grundsätzlich können Pauschalurlauber immer dann kostenfrei stornieren, "wenn ihre Reise durch außergewöhnliche Umstände erheblich beeinträchtigt wird."