Entzug der Fahrerlaubnis ohne Autofahren

Weil er zu Hause betrunken war: Mann verliert Führerschein

Sofia Löffler

8.2.2024, 11:42 Uhr
Ein 39-Jähriger verliert seinen Führerschein. Er war zu Hause betrunken. (Symbolbild)

© Sina Schuldt/dpa Ein 39-Jähriger verliert seinen Führerschein. Er war zu Hause betrunken. (Symbolbild)

Ein 38-Jähriger hat seinen Führerschein in den eigenen vier Wänden verloren. Dieser Vorfall ereignete sich bereits im September 2023. Nach Angaben des Schweizer Nachrichtenportals "20 Minuten" wollte der Mann mit seinem Freund die Geburt seines Neugeborenen feiern. Die Polizei wurde wegen Ruhestörung gerufen und führte einen Alkoholtest durch, der über zwei Promille anzeigte.

Brief kündigt Führerscheinentzug an

Einige Tage später erhielt er einen Brief, der ihm mitteilte, dass sein Führerschein vorerst entzogen wurde. Der 39-Jährige hatte weder ein Auto noch ein Fahrrad gefahren, geschweige denn das Haus verlassen. Er war vollkommen empört und schaltete einen Anwalt ein. Obwohl er Einspruch einlegte, wurde dieser abgelehnt. Der Promillewert wäre zu hoch. Bei diesem Zustand könne von einer Alkoholsucht ausgegangen werden.

Da möglicherweise eine Abhängigkeit vorliegt, kann die Polizei von einer generellen Fahruntüchtigkeit ausgehen. Dem 39-Jährigen bleiben nun zwei Möglichkeiten: Er kann entweder einen ärztlichen Beweis liefern, dass er nicht süchtig ist, oder den Prozess fortsetzen. Beides würde weitere Kosten verursachen. Er hat bereits 4000 Franken für Anwalt und Einspruch ausgegeben. Der Gerichtsprozess bietet auch wenig Aussicht auf Erfolg.

Kann das in Deutschland auch passieren?

In Deutschland kann die Polizei theoretisch den Führerschein entziehen, wenn ein Verdacht auf Fahruntüchtigkeit besteht. Gemäß § 2 Absatz 12 des Straßenverkehrsgesetzes kann die Polizei diesen Verdacht an die Fahrerlaubnisbehörde weiterleiten. Auch bei auffälligem oder aggressivem Verhalten gegenüber der Polizei kann dies an die zuständige Behörde gemeldet werden, was zu einer MPU führen kann.