Tipps vom Experten

Weltbienentag: So können wir die kleinen Helferlein retten!

20.5.2019, 10:39 Uhr

Das Schicksal der Bienen ist in aller Munde und auch das Münchner Familienunternehmen Breitsamer Honig setzt sich ein, damit das Summen nicht verstummt. Bei den 459 gelisteten Arten ist nach Angaben des Umweltministeriums knapp die Hälfte (44,6 Prozent) gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.

Die Sommerzeiten, in denen ein Bienenstich im Fuß bei einem Nachmittag auf einer Parkwiese dazugehörte, scheinen lange vorbei. Nach und nach ist ein Großteil der Bienen, Hummeln und anderen Insekten ausgestorben. Das Volksbegehren hat uns vor Augen geführt, dass Bienen wichtig für unsere Landwirtschaft und unsere Umwelt sind. Die Frage, wer nun etwas verändern muss, stellt sich jetzt im Landtag. Eine ganz andere Frage aber stellt sich allen anderen Interessierten: Was kann ich eigentlich tun? Also ich, ganz persönlich?

Oft sind es Kleinigkeiten, die wir verändern können, um den Bienen ein artgerechtes Umfeld zu bieten. Im Baumarkt zu einer anderen Sorte Pflanzensamen greifen, zum Beispiel. Oder den kleinen Tierchen auch im Frühling und im Herbst Nahrung garantieren. Eine kleine Übersicht zeigt hier Anregungen auf:

Auf Schädlings- und Unkrautbekämpfungsmittel verzichten

Diese Mittel sind aus zweierlei Gründen schlecht: Zum einen vergiften sie die Bienen und zum anderen nimmt es ihnen eine ihrer wichtigen Nahrungsquellen: die Unkräuter. Natürlich muss der Garten nicht völlig unkontrolliert zuwachsen, denn es gibt auch viele verschiedene natürliche Bekämpfungsmittel. Kochend heißes Wasser auf die unkrautbewachsene Stelle gießen zum Beispiel, denn dieses zerstört den Organismus der Pflanze. Oder das klassische Unkrautzupfen.

Nistmöglichkeiten im eigenen Garten anlegen

Diese richten sich vor allem an die wild lebenden Bienen. Da diese in der Regel nicht in Staatenstrukturen, sondern solitär leben, eigene Nester bauen, Eier legen und ihren Nachwuchs selbst versorgen bedeutet das, dass man keinen ganzen Bienenstock in seinem Garten beherbergen muss, sondern nur einzelne Tiere unterstützt. Hier finden Sie eine Nisthilfe, die in allen Geschäftsstellen und Heimatverlagen Ihrer Tageszeitung erhältlich ist. Der Verkaufspreis liegt bei 25 Euro mit ZAC-Rabatt und 29 Euro ohne ZAC für Nicht-Abonnenten.

Keine versiegelten Flächen

Versiegelten Flächen wie Kiesgarten bedeutet ein Sinken der Pflanzenvielfalt und damit einhergehend eine Reduzierung der Nahrungsquellen von Bienen und anderen Insekten.

Balkonkästen aufstellen

Auch wer keinen Garten hat, soll nicht nur tatenlos zusehen müssen. So kann man auf dem Balkon Pflanzenkästen aufstellen, die vor allem in großen Wohngegenden ein Ort der Erholung und der Nahrungsquelle für Bienen darstellen.

Eine Abkühlungsmöglichkeit schaffen

Das bedeutet, den Bienen sozusagen einen Swimmingpool anzulegen. Dazu bietet es sich zum Beispiel an, kleine, flache Gefäße an einer ruhigen Stelle im Garten aufzustellen. So können sich die Tierchen hier an heißen Tagen abkühlen. Als Landeplatz eignen sich kleine Stöcke oder etwas Moos.

Bienenfreundliche Pflanzen säen

Bienenfreundliche Pflanzen - welche sind das? Ganz besonders wichtig ist, dass die Pflanzen viel Nektar enthalten. Das tun zum Beispiel Kräuter wie Oregano, Salbei oder Thymian. Unter den Blumen eignen sich vor allem ungefüllte Rosen (gefüllte Blüten haben grundsätzlich keine Pollen), wilder Wein, Maiglöckchen, Malve, Sonnenblumen, Astern und Herbstanemonen.

Regionale Pflanzen in den eigenen Garten einbinden

Auch das richtet sich primär an die Wildbienen. Wer in seinem Garten eine reiche Vielfalt wachsen lässt und auf regionale Pflanzen setzt, bietet den Tieren ein geradezu verlockend genüßliches Schlemmerparadies an.

Früh- und spätblühende Pflanzen säen

Wie wohl jeder weiß, blühen die meisten Blumen im Sommer. Bienen allerdings benötigen von Februar bis in den Herbst hinein Nahrung, die ihnen auch die Landwirtschaft nicht durchgehend bietet. Wie wäre es also, ein paar frühe oder späte Blumen anzupflanzen? Zu den Frühen zählen vor allem Haselnussstrauch, Kornelkirsche, Krokus, Schneeweide, zweiblättrige Blaustern und viele mehr. Zu den Späten gehören Wiesen-Flockenblume, Königskerze, Stockrose, Wilde Malve, Kornblume, Feld-Thymian und andere.

Honig aus der eigenen Region kaufen

Genau, nämlich beim lokalen oder regionalen Imker, den Sie so unterstützen. Und die hiesige Flora noch dazu. Dabei ist es wichtig, auf die Haltungs- und Herstellungsmethoden des Imkers zu achten. Ein zusätzliches Bio-Siegel ist toll, aber kein Muss, denn viele kleine Imker können sich das Siegel nur schwer leisten.

Honiggläser immer ausspülen

Honigreste zum Beispiel in Glascontainern können zur Verbreitung der bösartigen amerikanischen Faulbrut (AFB) beitragen. Im Herbst fliegen die Bienen darauf und bringen so die tödliche Krankheit in die heimischen Völker. Daher sollte man Honiggläser immer gründlich in der Spülmaschine ausspülen.

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