ClearSpace1-Mission

Weltraumschrott: Mit dieser Technologie soll im All aufgeräumt werden

31.10.2022, 11:24 Uhr
Diese von der ESA zur Verfügung gestellte Illustration aus dem Film "Time to Act" zeigt den Moment, in dem ein Satellit mit Weltraumschrott kollidiert.

© ESA/ONiRiXEL/dpa Diese von der ESA zur Verfügung gestellte Illustration aus dem Film "Time to Act" zeigt den Moment, in dem ein Satellit mit Weltraumschrott kollidiert.

Nicht nur der blaue Planet steht vor seiner völligen Vermüllung - auch im Orbit der Erde herrscht Müll-Chaos. Der NASA zufolge schweben um die 27.000 Trümmerteile im All. Es ist eine gefährliche Lage, denn bei Raumfahrten bewegen sich Shuttles, die internationale Raumstation ISS oder auch Weltraum-Abfall mit hohen Geschwindigkeiten von mehreren tausend Kilometern pro Stunde. Selbst winzigste Teilchen können so zu gefährlichen Geschossen werden.

Mehrere bedeutende Ereignisse zwischen 2007 und 2009 sorgten für einen Zuwachs in der Menge der Trümmer im Orbit, berichtet Scientific American. Häufig seien Kollisionen von Satelliten die Ursache für den kleinteiligen Weltraumschrott. So entstanden mehr als 3000 Teile als 2007 ein nicht funktionierender chinesischer Wettersatellit bei einem ASAT-Test absichtlich zerstört wurde.

Um der potenziellen Gefahr für zukünftige Mission im All entgegenzuwirken, hat die europäische Weltraumbehörde ESA nun einen Lösungsansatz: Mit dem Schweizer Start-up-Unternehmen ClearSpaceSA soll eine bewegliche Klaue im Weltraum für Ordnung sorgen.

Der spinnenartige Satellit mit dem Namen Clear-Space-1 soll 2025 in den Orbit fliegen und hat nicht nur den Zweck, Trümmerteile aus dem Weg zu räumen, sondern auch Satelliten zu reparieren und gegebenenfalls auftanken zu können. Rund 86 Millionen Euro kostete die Putzaktion in einem Abkommen mit der ESA. Am 1. Dezember stellte die ESA das Projekt in einer digitalen Pressekonferenz vor. Im Mittelpunkt steht für ClearSpaceSA der Fortschritt der Raumfahrttechnik und die Nachhaltigkeit.

In einer Pressemitteilung vom 26. September kündigte das Start-up-Unternehmen an, dass sie von der UK Space Agency eine Belohnung in Höhe von 2,5 Millionen Euro erhalten haben. Das Geld erhielt Clear-Space-1 für eine erfolgreiche Durchführung einer Studie, die im Oktober 2021 von der Behörde beauftragt wurde.

Laut Statista gibt es knapp 4500 aktive Satelliten und weitaus mehr inaktive Satelliten. Die Zahl wird in den kommenden Jahren mit den kommenden Raummissionen noch weiter steigen. Auch die Raumstation ISS zeigt bereits Spuren von Kollisionen. Ob die Clear-Space-1 Mission erfolgreich Müll im Orbit einsammeln kann, bleibt abzuwarten - das Unternehmen macht aber deutlich, dass es keine Einzelaktion bleiben soll.

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