Im Kampf gegen den Westen

Wer Hotdogs verkauft oder zubereitet, muss ins Arbeitslager: Nordkorea gilt nun ein bizarres Gesetz

Andrea Munkert

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7.1.2025, 12:13 Uhr
Mit weiteren Verboten will Kim Jong Un das Volk in Nordkorea weiterhin von westlichen Einflüssen abschirmen - jetzt hat er den Verkauf und die Zubereitung von Hotdog-Würstchen verboten.

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/ITAR-TASS Mit weiteren Verboten will Kim Jong Un das Volk in Nordkorea weiterhin von westlichen Einflüssen abschirmen - jetzt hat er den Verkauf und die Zubereitung von Hotdog-Würstchen verboten.

Ab sofort sind Hotdogs in Nordkorea verboten. Wie die "New York Post" oder auch "The Sun" berichten, zählen Verkauf und Zubereitung von Hotdogs in Zukunft als Landesverrat – und sollen auch mit Arbeitslager bestraft werden.

Mit diesem neuen Verbot kämpft Kim Jong Un weiterhin gegen Einflüsse aus dem Westen, er will sein Land weiter abschirmen. Wie die "New York Post" schreibt, sei es ein "Akt des Verrats", die Würstchen zu servieren. Dabei geht es der Regierung aller Wahrscheinlichkeit nach aber nicht nur um klassische Hotdogs mit Würstchen im Brötchen, die es ohnehin nicht massenhaft in Nordkorea geben wird. Das Verbot zieht vor allem auf das Eintopfgericht "Budae-jjigae" ab, so die Vermutungen. In den 50ern soll es in Südkorea aus landestypischen Kochmethoden und Gewürzen mit Lebensmitteln entstanden sein, die von US-Soldaten eingeführt wurden, die in Südkorea stationiert waren. Die Speise wurde populär und schwappte, so "The Sun", 2017 nach Nordkorea. Die für das Gericht häufig verwendeten Hotdog-Würstchen wurden in dem abgeschirmten Land immer beliebter.

Ein Händler beschreibt gegenüber "The Sun", das man "Budae-jjigae" schon jetzt nicht mehr auf Märkten kaufen könne – die Polizei kontrolliere streng. "Die Polizei und das Markt-Management haben mitgeteilt, wenn jemand dabei erwischt wird, wie er Würstchen verkauft, wird er zumachen müssen."

Auch in der jüngsten Vergangenheit gab es heftige Maßnahmen beziehungsweise Einschnitte für die Bürger: Seit kurzem sollen die gedämpften Reiskuchen "Tteokbokki" auch verboten worden sein, ein Streetfood, das ebenfalls aus Südkorea kommt. Im Dezember gab es außerdem Berichte über ein verschärftes Vorgehen gegen Scheidungen. Demnach gelten sie als antisozialistischer Akt und werden auch mit Arbeitslager bestraft - dabei sollen, laut einer ehemaligen Inhaftierten, die Strafen für Frauen härter und länger ausfallen als für Männer.