Fall in Aschaffenburg

West-Nil-Virus wieder in Franken entdeckt - das ist wichtig zu wissen

Andrea Munkert

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30.8.2024, 19:37 Uhr
Eine Stechmücke der Art "Aedes aegypti" - die Ägyptische Tigermücke überträgt verschiedene Krankheiten, darunter Dengue-Fieber, Gelbfieber und das Zika-Fieber.

© Gustavo Amador/dpa Eine Stechmücke der Art "Aedes aegypti" - die Ägyptische Tigermücke überträgt verschiedene Krankheiten, darunter Dengue-Fieber, Gelbfieber und das Zika-Fieber.

In Bayern sind laut Gesundheitsministerium seit 2018 insgesamt 11 Infektionen mit dem West-Nil-Virus gemeldet worden. "Bei 10 dieser 11 Fälle erfolgte die Infektion der jeweiligen Person nicht in Deutschland"; eine Person sei hier nach der Obduktion eines Vogels erkrankt. Infektionen mit dem West-Nil-Virus verliefen beim Menschen in den meisten Fällen ohne Symptome, nur 20 Prozent entwickelten grippeähnliche Beschwerden und Hautausschlag. "In der Regel heilt eine Infektion mit dem West-Nil-Virus beim Menschen komplikationslos aus."

Laut Robert Koch-Institut gelangt das Virus aus den Tropen mit Zugvögeln auch nach Europa. Häufig betroffen sind Frankreich, Italien, Griechenland und weite Teile des Balkans. Seit 2019 wurden in Deutschland durch Mücken übertragene Erkrankungsfälle beim Menschen registriert, darunter auch Fälle bei Reisenden aus betroffenen Regionen. "Die Infektionen verlaufen überwiegend klinisch unauffällig."

Im Landkreis Aschaffenburg wurde jüngst bei einer Kohlmeise in Karlstein am Main das West-Nil-Virus (WNV) nachgewiesen. Es ist der erste bestätigte Fall in Bayern seit dem Jahr 2018. Vor inzwischen sechs Jahren wurde das Virus bei einem toten Bartkauz im Kreis Ebersberg entdeckt. Auch 2022 gab es immer wieder Meldungen über West-Nil-Infektionen in Deutschland.

Das Virus wird über Stechmücken von Vögeln auf Menschen und andere Säugetiere übertragen und hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr in Deutschland verbreitet. Besonders in den nord- und ostdeutschen Bundesländern registrierte das Friedrich-Loeffler-Institut verstärkt Infektionen.

Vor rund einer Woche hatte ein Passant die tote Meise am Untermain gefunden und aus Angst vor einem Meisensterben Kontakt mit dem Veterinäramt des Landkreises aufgenommen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit habe die Infektion des toten Vogels nun bestätigt, so das Landratsamt gegenüber dem "BR".

Wie lässt sich die Infektionsgefahr eindämmen?

Man solle jeden unnötigen Mückenstich vermeiden, nennt das Landratsamt Aschaffenburg dem "BR" als eine der Maßnahmen zum Infektionsschutz. Außerdem sei es sinnvoll und vernünftig, offene, stehende Gewässer wie Regentonnen, volle Gießkannen oder Teiche möglichst abzudecken, damit sich die Mücken darin nicht vermehren können. Tot aufgefundene Vögel sollten auf keinen Fall ohne Handschuhe angefasst werden - und bei einem Verdacht auf eine vorliegende Infektion dringend dem Veterinäramt gemeldet werden.

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